E-Paper 44/2022

Benachrichtigungen aktivieren

Themen der Printausgabe

Detaillierte Themenübersicht Ausgabe 44/2022

Obwohl die Preise in Deutschland fast überall steigen, zeichnet sich bei den dualen Systemen eher eine Seitwärtsbewegung an. Offenbar sorgt ein weiterhin extremer Wettbewerb der Systembetreiber dafür, dass trotz deutlich gestiegener Kosten für Sammlung, Sortierung und Recycling auch im kommenden Jahr die Lizenzentgelte für Glas, Papier und Leichtverpackungen wohl nicht oder nur unwesentlich angehoben werden. EUWID hat mit Systembetreibern über die aktuelle Entwicklung und ihre Risiken gesprochen. Risiken für die Recyclingwirtschaft sehen Verbände auch in einem Referentenentwurf der Ersatzbaustoffverordnung (EBV). Wie wir in der aktuellen Ausgabe berichten, warnen BDE, BRB und IGAM vor einem eklatanten Vertrauensschwund in die zu vermarktenden mineralischen Ersatzbaustoffe und einem potenziell starken Dämpfer für den Verordnungsvollzug.

Auf den Marktseiten stehen diese Woche der Altholzmarkt und der Markt für E-Schrott im Fokus. Auf dem E-Schrott-Markt zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den dualen Systemen. Die Anlagenbetreiber kämpfen mit höheren Kosten. Die dadurch eigentlich notwendigen Anpassungen bei den Entsorgungskonditionen finden aber aufgrund des gestiegenen Wettbewerbs um die knapper werdenden Mengen bisher noch nicht statt. Auf dem Altholzmarkt treiben eine geringe Mengenverfügbarkeit und die hohen Strompreise die Altholzpreise hingegen in die Höhe. Des Weiteren berichten wir über den Altpapiermarkt in Italien sowie Altmetallpreise.

Im Politikbereich bilden wir die europaweiten Recyclingquoten ab, die Eurostat nach einer neuen Berechnungsmethode veröffentlicht hat. Über alle Verpackungsarten hinweg konnten 2020 laut Eurostat 64,3 Prozent der Abfälle recycelt werden. Spitzenreiter unter den 18 EU-Staaten, die bereits Daten nach neuer Berechnungsmethode gemeldet haben, war Belgien. Zudem haben wir notiert, dass der Bundesrat dem Zweiten Gesetz zur Änderung des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) zugestimmt hat. Damit fallen Abfallbrennstoffe ab 2024 unter den nationalen Emissionshandel. Abstimmungsbedarf gibt es allerdings noch bei der Umsetzung des Gesetzes im Rahmen der Emissionsberichtserstattungsverordnung 2030 (EBeV 2030), deren Referentenentwurf sich derzeit in der Verbändeanhörung befindet.

Auf den internationalen Seiten richten wir unseren Blick unter anderem nach Österreich. In Österreich werden ab 2023 alle Kunststoffverpackungen wie etwa Joghurtbecher oder Tuben gemeinsam mit Plastikflaschen und Getränkekartons landesweit in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack gesammelt. Zudem wird ab 2025 das Pfand für Einweg-Getränkeverpackungen eingeführt.

Ausgabe 44/2022 | 02.11.2022