E-Paper 35/2023

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Themen der Printausgabe

Detaillierte Themenübersicht Ausgabe 35/2023

Die Novellierung der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), die in den vergangenen Monaten an acht Runden Tischen mit Verbändevertretern diskutiert wurde, ist unser aktuelles Titelthema. Der Entsorgerverband BDE zieht nach Abschluss der Kommentierungsphase eine kritische Bilanz und sieht noch in vielen Punkten Verbesserungsbedarf. Unter anderem fordert er eine Planungs- und Genehmigungsbeschleunigung für Unternehmen, die in besseres Recycling investieren. Zudem müsse diskutiert werden, wie Kohlenstoff aus der Abfallverbrennung als Stoffstrom für die Kreislaufführung gewonnen werden kann. Die neue Klärschlammmonoverbrennungsanlage der EEW in Stavenhagen ist da schon einen Schritt weiter. Denn es gibt Pläne, das bei der Verbrennung entstehende CO2 für die Erzeugung von Methanol als grüner synthetischer Kraftstoff (E-Fuel) zu nutzen.

Im Marktbereich wird deutlich, dass sowohl der Sägerestholz- als auch der NawaRo-Markt schwächeln. In beiden Märkten bleiben die Preise im August stabil oder sinken. Auf das Angebot an Sägerestholz und NawaRo-Holz wirkt sich die geringe Einschnitttätigkeit der Sägeindustrie negativ aus. Allerdings herrscht auf dem NawaRo-Markt durch viele Stillstände und gesunkene Energiepreise eine relativ geringe Nachfrage, während zumindest die Pelletindustrie in Erwartung eines anziehenden Marktes rege produziert.

Im Politikbereich geht es einmal mehr um die CO2-Emissionen im Abfallsektor. Aus einem Bericht des UBA geht hervor, dass unter anderem die Abfallwirtschaft ihre Ziele bis 2045 voraussichtlich übererfüllen wird, während diese vor allem von den Sektoren Verkehr, Gebäude und Industrie verfehlt werden. Laut Bericht reduzieren sich die Emissionen im Sektor Abfallwirtschaft und Sonstiges bereits in den nächsten Jahren deutlich. Gründe dafür seien eine Ausweitung der Maßnahmen zur Deponiebelüftung, der optimierten Gaserfassung sowie der Reduktion der Lebensmittelabfälle. Das Sektorziel für das Jahr 2030 von 5 Mio Tonnen CO2-Äquivalenten werde jedoch voraussichtlich um 0,7 Mio Tonnen CO2-Äquivalente verfehlt.

Am Beispiel von Österreich bilden wir die Bemühungen ab, Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Dazu laufen Förderprogramme für die Flottenumstellung auf nicht-fossil betriebene Nutzfahrzeuge und die dazugehörige Ladeinfrastruktur. Wie das für Entsorger aussehen kann, zeigen wir am Beispiel von Saubermacher. Zudem gehen wir im internationalen Teil auf die Pläne der einzelnen EU-Länder zur Speicherung von CO2 ein. Deutschland bleibt diesbezüglich hinter anderen Ländern zurück, allerdings bestehen Pläne zum Export von CO2 in norwegische Speicherstätten.

Ausgabe 35/2023 | 29.08.2023