Weniger Abfall im Rhein-Neckar-Kreis

In Baden-Württemberg ist die Hausmüllmenge im letzten Jahr auf einen historischen Tiefstand gesunken. Zu den Regionen, in denen die Abfallmengen deutlich zurückgegangen sind, gehört auch der Rhein-Neckar-Kreis, wie der kommunale Entsorger AVR am Montag mitteilte. „Gründe dafür sind einerseits das Ende der Corona-Pandemie und andererseits eine gedämpfte Konsumbereitschaft der privaten Haushalte aufgrund der Gaskrise und der allgemeinen Preissteigerungen im Jahr 2022“, sagte AVR-Vorständin Katja Deschner.

Laut AVR ist die Menge an Haushaltsabfällen im Kreisgebiet um 36 Kilogramm pro Kopf und damit stärker als im Durchschnitt in Baden-Württemberg (29 kg pro Kopf) gesunken. Insgesamt wurden im Rhein-Neckar-Kreis 2022 rund 68.000 Tonnen Haus- und Sperrmüll, der nicht wiederverwertet werden kann, entsorgt. Mit 122 Kilogramm lag das Pro-Kopf-Aufkommen zwölf Kilogramm niedriger als im Vorjahr und auch zwölf Kilogramm und dem Landesdurchschnitt von 134 Kilogramm je Einwohner. „Das ist sehr erfreulich“, so Deschner.

Der Kommunalentsorger sieht sich bei der Biomüllsammlung weiterhin auf einem sehr guten Weg. Demnach wurden im Kreis 2022 durchschnittlich 85 Kilogramm Bioabfälle je Einwohner gesammelt, der landesweite Durchschnitt liegt bei nur 54 Kilogramm. Gleichwohl ist die Menge an Bioabfällen im Rhein-Neckar-Kreis im letzten Jahr deutlich von rund 53.100 Tonnen auf 47.200 Tonnen bzw. um zwölf Kilogramm pro Kopf gesunken. So habe der trockene Sommer des Jahres 2022 zu deutlich weniger Biomüll geführt. Auch gebe es weniger Küchenabfälle, weil die Menschen nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder vermehrt im Büro gewesen seien und zu Hause weniger gekocht hätten.

Auch die im Kreis erfasste Wertstoffmenge verringerte sich im letzten Jahr den Angaben zufolge um zwölf Kilogramm pro Kopf. Der Trend mit deutlich sinkenden Mengen setzte sich vor allem bei Papier, Pappe und Kartonagen fort. „Wir führen die sinkenden Mengen unter anderem auf die nachlassende Nutzung von Printmedien zurück“, so Deschner. Pro Kopf wurden im Kreis mit 172 Kilogramm allerdings immer noch 25 Kilogramm mehr als im Landesdurchschnitt erfasst.

Insgesamt wurden über 60.400 Tonnen Wertstoffe über die Grüne Tonne plus gesammelt und in der Sortieranlage in Sinsheim verarbeitet. In der „Grüne Tonne plus“ werden im Kreis alle Verpackungen und sonstige verwertbare Gegenstände aus Kunststoff, Metall, Papier, Pappe und Kartonagen erfasst.

Deschner zufolge gibt es aber noch Verbesserungsmöglichkeiten: „Die Anzahl der Fehlwürfe in der Grünen Tonne plus – durchschnittlich ca. 30 Prozent – soll weiter reduziert werden.“ Die drei häufigsten Störstoffe seien gebrauchte Windeln, Elektrogeräte und Hygieneprodukte, wie z.B. Feuchttücher, Wattestäbchen und Wattepads.

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