E-Paper 45/2023

Benachrichtigungen aktivieren

Themen der Printausgabe

Detaillierte Themenübersicht Ausgabe 45/2023

In der EUWID-Ausgabe 45 stehen die Chancen und Risiken der Digitalisierung kritischer kommunaler Infrastrukturen (Kritis) im Fokus. Ein aktueller Bericht des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) kommt zu dem Ergebnis, dass die Digitalisierung grundsätzlich notwendig ist, um die Ressourcen aus dem Kreislauf zurückzugewinnen und die nationalen und europäischen Ziele der Abfallpolitik zu erreichen. Dennoch trügen nicht alle digitalen Innovationen zu den Klimazielen und zum Ressourcenschutz bei. Wie der Ressourcenschutz zukünftig gesteigert werden kann, zeigt eine Nachsortieranlage für Mischkunststoffe aus dem dualen System, die OMV und Interzero gemeinsam in Walldürn bauen. Dort sollen jährlich rund 260.000 Tonnen kunststoffhaltige Sortierreste, die sonst in die Verbrennung gehen würden, für das chemische Recycling nachsortiert werden. Auch das Recycling von Altreifen kommt voran, laut der Statistik des Branchenverbands WdK wurden 2022 deutlich mehr Altreifen recycelt als im Vorjahr. Zudem wird der Altreifenrecycler Pyrum Innovations AG in Kürze das erste Pyrolyseöl in den neuen Reaktoren 2 und 3 seines Stammwerks in Dillingen gewinnen.

Im Märktebereich berichten wir über die Ergebnisse unserer Marktbefragung zu Altkunststoffen und gebrauchten PET-Einweg-Pfandflaschen. Dabei zeigt sich, dass die Geschäfte weiter auf einem schwachen Niveau laufen. Die Nachfrage erhole sich einfach nicht, und die Neuware bleibe weiterhin zu günstig, hieß es von den Altkunststoffrecyclern. Auch PET-Recycler beurteilen die Absätze an Flakes und Regranulaten als nicht zufriedenstellend.

Im Politikbereich geht es ebenfalls um Ressourcenschutz, die Dialogplattform Recyclingrohstoffe präsentiert 94 Handlungsoptionen, um eine Versorgung mit Metallen und Industriemineralien sicherzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Abfallgebühren ab 2024. Obwohl höhere Tarifabschlüsse und die ab dem kommenden Jahr geltende CO2-Abgabe tendenziell für eine Steigerung der Abfallgebühren sorgen, vermelden einige Kommunen stabile oder sogar sinkende Gebühren. Wir bieten einen Überblick über Kommunen, die aktuell ihre Preisgestaltung ab 2024 veröffentlicht haben.

Die CO2-Bepreisung im Abfallsektor sorgt auch international für Diskussionen. Geminor-CEO Kjetil Vikingstad befürchtet, dass Waste-to-Energy-Anlagen durch die CO2-Besteuerung weniger Energie erzeugen könnten. Ein weiteres Thema im internationalen Bereich ist der knappe Zeitrahmen für die Novellierung der Abfallrahmenrichtlinie. Die Europäische Föderation der Entsorgungswirtschaft (FEAD) warnt daher vor Änderungen, die über den Vorschlag der EU-Kommission hinausgehen.

Ausgabe 45/2023 | 07.11.2023