OMV und Interzero bauen in Walldürn Nachsortieranlage für Mischkunststoffe

Chemisches Recycling / 260.000 Jahrestonnen Kapazität für über 170 Mio €

Die deutsche Interzero-Gruppe und der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV bauen in Walldürn gemeinsam eine Nachsortieranlage für Mischkunststoffe aus dem dualen System. Das neue Gemeinschaftsunternehmen, Circular Feedstock Walldürn GmbH, wird in der neuen Anlage jährlich rund 260.000 Tonnen kunststoffhaltige Abfälle, die aus der getrennten Haushaltssammlung durch den gelben Sack und die gelbe Tonne in Deutschland stammen, für das chemische Recycling aussortieren. Interzero hält an dem Unternehmen einen Anteil von 10,1 Prozent, OMV 89,9 Prozent. Das Investitionsvolumen von OMV beläuft sich auf über 170 Mio €.

Interzero betreibt nach eigenen Angaben fünf Sortieranlagen für Leichtverpackungen (LVP) in Deutschland. Darin sortieren die Berliner rund 800.000 Tonnen Verpackungsabfall aus Kunststoff, Metall und Getränkekartons pro Jahr. Das ist etwa ein Drittel des deutschen LVP-Aufkommens. Die dabei anfallenden Sortierreste enthalten viele Mischkunststoffe, die sich nach derzeitigem Stand mechanisch nicht oder nur sehr schwer recyceln lassen und daher bislang verbrannt werden müssen. Interzero wird die Mischkunststoffe der fünf LVP-Sortieranlagen in Walldürn nachsortieren lassen. Der Produktionsstart der neuen Anlage soll 2026 erfolgen. Insgesamt werden laut OMV rund 120 neue Arbeitsplätze an dem neuen Standort geschaffen. Bereits am 20. November soll der erste Spatenstich erfolgen.

OMV wird Mischkunststoffe in Schwechat pyrolysieren

Der Chemiekonzern baut derzeit an seinem Raffineriestandort im österreichischen Schwechat bei Wien eine Demonstrationsanlage für das chemische Recycling von Kunststoffabfällen, die nach dem konzerneigenen sogenannten „ReOil“-Verfahren arbeitet. Sie soll jährlich 16.000 Tonnen Altkunststoffe verarbeiten. OMV wird in der Anlage selbst Pyrolyseöl herstellen, aus dem im nächsten Schritt Rohstoffe für die Produktion von Neukunststoffen durch die Konzerntochter Borealis gewonnen werden.

Weitere Informationen zum Projekt in Walldürn lesen Sie hier.

 

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