Themen der Printausgabe
Das EU-Parlament hat der „Fast Fashion“ den Kampf angesagt und es damit auf den Titel unserer aktuellen Ausgabe geschafft. In einer Stellungnahme zur EU-Textilstrategie fordern die Parlamentarier unter anderem, im Rahmen der anstehenden Änderung der Abfallrahmenrichtlinie spezifische Zielsetzungen für die Vermeidung, die Sammlung, die Wiederverwendung und das Recycling von Textilabfällen und Alttextilien zu verankern.
Auch die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) setzt sich für einen nachhaltigen Umgang mit Alttextilien ein und hat eine „Vollzugshilfe zur Vermeidung sowie zur Erfassung, Sortierung und Verwertung von Alttextilien“ veröffentlicht. Die LAGA-Mitteilung 40 richtet sich insbesondere an die zuständigen Abfallbehörden sowie die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE), etwa als Richtschnur bei Ausschreibungen.
Das Recycling von PET-Flaschen ist ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe. Im französischen Longlaville soll bereits im dritten Quartal 2023 der Bau einer großtechnischen Biorecyclinganlage starten, die jährlich 50.000 Tonnen PET-Abfälle aufbereiten soll. In die Anlage investieren das französische Start-up Carbios und der thailändische PET-Hersteller Indorama Ventures schätzungsweise 230 Mio €. Sollte die Anlage erfolgreich laufen, will Indorama Ventures die Technologie möglicherweise auf andere PET-Standorte ausweiten.
Zumindest in Deutschland ist die Nachfrage nach PET jedoch momentan recht schwach, das gilt sowohl für Neuware als auch für gebrauchte PET-Einweg-Pfandflaschen. Wie ein weiterer EUWID-Marktbericht zeigt, bleiben die Geschäfte mit Altkunststoffen ebenfalls schwierig. Laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes werden diese auch immer weniger aus Deutschland exportiert. Im ersten Quartal 2023 brachen die Exporte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent ein. Eine andere Situation zeigt der EUWID-Marktbericht für Sägerestholz. Dieser ist aktuell von einem geringen Angebot und einem Anstieg der Nachfrage nach Sägespänen insbesondere von Pellet-, zum Teil aber auch von Spanplattenproduzenten geprägt.
