Metalldiebstahl bei Aurubis: bvse warnt vor pauschalen Verdächtigungen von Lieferanten

Der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung hat angesichts des mutmaßlichen Betrugs mit Recyclingmaterial bei Aurubis vor einer pauschalen Verdächtigung von Lieferanten gewarnt. Da der genaue Sachverhalt noch nicht ermittelt wurde und auch das Ausmaß des Schadens noch gar nicht feststeht, seien Spekulationen, Mutmaßungen und Verallgemeinerungen nicht angebracht, erklärt Bernhard Jehle, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling.

Aurubis hatte Ende August bekannt gegeben, dass bei der Überprüfung des Metallbestands erhebliche Abweichungen vom Soll-Bestand sowie Abweichungen bei Sonderproben bestimmter Lieferungen von Einsatzmaterialien im Recyclingbereich festgestellt worden seien. Der dabei entstandene Schaden könnte in den dreistelligen Millionenbereich gehen.

Vorstandschef Roland Harings hatte im Anschluss von organisierter Kriminalität gesprochen. Bei Aurubis vermutet man, dass Proben von Metalllieferungen manipuliert wurden und so der Wert der Lieferungen höher angesetzt wurde als er tatsächlich war. Eine aktive Mittäterschaft von eigenen Beschäftigten hält der Konzernchef für „sehr wahrscheinlich“.

Angesichts der bisher bekannten Fakten sowie dieser Äußerungen fordert der bvse Zurückhaltung von allen Beteiligten. „Wir sind dafür, dass der Sachverhalt lückenlos aufgeklärt und die Täter einer gerechten Strafe zugeführt werden. Pauschale Verdächtigungen von Aurubis-Lieferanten auf Grundlage von puren Vermutungen halten wir allerdings für völlig unangebracht“, betont Jehle.

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