Die Nürnberger Max Aicher Recycling GmbH beabsichtigt, die alleinige Kontrolle über den baden-württembergischen Schrottrecycler HoRec zu erwerben. Der Zusammenschluss wurde letzte Woche bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde angemeldet. Betroffene dritte Unternehmen können sich bis zum 24. Juli bei der Behörde oder dem Bundeskartellanwalt schriftlich äußern. Die Frist zur Stellung eines Antrages durch die Amtsparteien endet am 4. August.
Max Aicher hatte die Hohenloher Recycling GmbH (HoRec), die bis Ende 2020 noch als Deininger Rohstoff Recycling Hohenlohe GmbH firmierte, Anfang 2020 übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Rosengarten im Landkreis Schwäbisch Hall zählt sich zu den führenden Verwertungsbetrieben für Stahl- und Gießereischrott im süddeutschen Raum. Angaben auf der Firmen-Homepage zufolge verarbeitet HoRec jeden Monat bis zu 14.000 Tonnen Schrott und agiert in einem Umkreis von ca. 400 Kilometern.
Anfang 2021 beteiligte sich der Aalener Schrottvermarkter OSR an HoRec und hielt zuletzt einen Anteil von 40 Prozent. Nun gibt OSR die Anteile wieder an Max Aicher ab. Die Übernahme erfolge einvernehmlich in Abstimmung mit allen Gesellschaftern, erklärte OSR-Geschäftsführer Oliver Scholz auf Nachfrage.
OSR werde aber weiter eng mit der HoRec GmbH und Max Aicher zusammenarbeiten. So hat OSR direkt neben dem HoRec-Standort in Rosengarten eine neue Recyclinganlage mit laserinduzierter Plasmaspektroskopie (LIBS) errichtet, mit der Legierungsbestandteile im Schrott besser erkannt und heraussortiert werden sollen. Auch nach dem Ausstieg der OSR GmbH aus dem HoRec-Gesellschafterkreis werde HoRec die Möglichkeit haben, Materialien zu Selbstkosten in der Anlage zu sortieren, so Scholz.
Noch läuft die LIBS-Anlage im Versuchsbetrieb. Mit den bisherigen Ergebnissen zeigt sich die OSR-Geschäftsführung aber bereits sehr zufrieden. Der Trennerfolg liege bei über 90 Prozent, sagte Scholz. Die endgültige Genehmigung der Anlage sei noch für dieses Jahr geplant.
