Edelstahlhersteller Outokumpu beteiligt sich an Tochter des Edelstahlrecyclers Cronimet

Der Karlsruher Edelstahlrecycler Cronimet und der finnische Edelstahlproduzent Outokumpu intensivieren ihre Zusammenarbeit. Hierzu erwirbt Outokumpu zehn Prozent an der Cronimet North-East GmbH, die als Zwischenholding direkt und indirekt die Anteile an den nordeuropäischen Cronimet-Gesellschaften hält. Die strategische Partnerschaft soll zur Dekarbonisierung der Edelstahlproduktion beitragen. Gemeinsam wollen die beiden Unternehmen an der Optimierung des Rohstoffkreislaufs arbeiten.

Der Vollzug der Transaktion unterliegt noch den üblichen Abschlussbedingungen sowie der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden. Über den Wert der Beteiligung machten die beiden Unternehmen keine Angaben.

Die Vereinbarung sieht die Versorgung der europäischen Edelstahlwerke von Outokumpu mit regional aufbereitetem Edelstahlschrott aus den Cronimet-Standorten im nordöstlichen Europa vor. Weiterhin wollen die Unternehmen im Bereich Innovation und Forschung kooperieren und gemeinsam an Technologien zur Dekarbonisierung der Edelstahlindustrie arbeiten. Auch die Reduktion der Kosten durch eine bessere Planbarkeit auf beiden Seiten sowie die Reduzierung von Abfällen innerhalb der Lieferkette stehen im Fokus der Partnerschaft.

„Diese Partnerschaft ist ein weiterer Schritt, um die Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen: ein niedriger CO2-Fußabdruck bei der Produktion von rostfreiem Stahl mit regionalem Schrott und durch kürzere Transportwege zu den Edelstahlwerken von Outokumpu“, erklärt Cronimet-CEO Jürgen Pilarsky.

Für Marc-Simon Schaar, Chief Procurement Officer bei Outokumpu, stellen Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette sowie die Stärkung von Outokumpus Führungsrolle im Bereich Nachhaltigkeit wichtige Prioritäten der Konzernstrategie dar. Die kontinuierliche Versorgung mit hochwertigem Edelstahlschrott sei ein wichtiger Faktor, um die branchenweit höchste Recyclingquote von 94 Prozent zu halten und zu steigern und die ehrgeizigen Klimaziele des Unternehmens weiterhin zu erreichen.

Zudem betont Schaar das gemeinsame Ziel von Outokumpu und Cronimet in Bezug auf die regionale Entwicklung, nämlich „die Beschleunigung der Kreislaufwirtschaft im nordosteuropäischen Marktgebiet unter gleichzeitiger Beachtung der Nachhaltigkeit und der CO2-Reduzierung während Transport und Edelstahlproduktion“.

Cronimet weiter mit voller operativer Kontrolle

Als Anteilseigner werde Outokumpu als strategischer Partner im Nordosteuropa-Geschäft von Cronimet fungieren, die volle operative Kontrolle über die beteiligten Unternehmen der Cronimet North-East GmbH behalte aber Cronimet, erläutert der Karlsruher Konzern in einer Pressemitteilung. Eine Erweiterung der Beteiligung an Cronimet North-East oder eine Beteiligung an anderen Gesellschaften der Cronimet-Gruppe sei nicht vorgesehen.

Wie Outokumpu erklärt, gehört die vertikale Integration in die Lieferkette von Edelstahlschrott nicht zur Rohstoffstrategie des finnischen Stahlproduzenten. Vielmehr betrachtet Outokumpu Kooperationen und Partnerschaften „als den richtigen Weg“. Damit verfolgt das Unternehmen einen anderen Ansatz als der luxemburgische Konkurrent Aperam. Wie berichtet, hat Aperam Ende 2021 den Duisburger Edelstahlrecycler ELG Haniel vollständig übernommen.

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