OSR will mit neuer LIBS-Anlage Metallrecycling verbessern

Für 3,5 Mio € hat die OSR Metallrecycling GmbH im baden-württembergischen Rosengarten südlich von Schwäbisch Hall eine neue Recyclinganlage errichtet. Kernstück der durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) teilfinanzierten Anlage ist ein sogenanntes LIBS-System. Die dabei zum Einsatz kommende Lasertechnologie ermöglicht laut OSR, verschiedene Legierungsbestandteile im Schrott zu erkennen und herauszusortieren. Eine weitere Anlage sei bereits in Planung.

LIBS steht für Laser-Induced-Breakdown-Spectroscopy. Dabei werden die über ein Förderband durch die Anlage transportierten Schrottstücke innerhalb von Millisekunden durch Laseranregung bestrahlt, analysiert und auf der Grundlage der verschiedenen Emissionsspektren getrennt. „Dies gelingt heute bereits sehr schnell, mit hohen Durchsätzen (3 m/s Bandgeschwindigkeit) und hoher Reinheit (> 96 Prozent)“, beschreibt Sebastian Alvensleben, Geschäftsführer der neuen Anlage, die Neuentwicklung. Die Anlage sei ein „Riesenschritt“ zu mehr Qualität und höheren Recyclingquoten.

Für Oliver Scholz, Geschäftsführer und Gesellschafter der Muttergesellschaft OSR Rohstoffe, gehören LIBS-Anlagen zum „Schrottplatz der Zukunft“. Demnach brauche es Lösungen für ganz verschiedene Schrottsorten, komplexe Verbunde und unterschiedliche Legierungsbestandteile. Vanadium-Schrotte, Wolfram-Schrotte oder Magnesium-Silizium-Schrotte und viele andere Qualitäten sollten zukünftig erkannt, sortiert und in einer neuen Anwendung in der Automobilindustrie, am Bau oder in anderen sensiblen Anwendungen wieder genutzt werden. „Eine Verschwendung von Rohstoffen können wir uns angesichts einer dramatischen Energie- und Rohstoffkrise nicht länger leisten. Unsere neue Recyclingtechnologie ist Klima- und Ressourcenschutz auf höchstem Niveau“, sagte Scholz.

Auch die Alba Group setzt beim Schrottrecycling auf die laserinduzierte Plasmaspektroskopie. Anfang des Jahres hat das Unternehmen eine LIBS-Sortieranlage am Standort Hoppegarten bei Berlin in Betrieb genommen, die speziell die Aufbereitung von Aluminiumschrotten deutlich verbessern soll.

Wann das neue LIBS-System am OSR-Standort Rosengarten in den Vollbetrieb geht, steht noch nicht fest. Man befinde sich noch in der Versuchsphase, erklärte das Unternehmen auf Nachfrage. Entsprechend wollte OSR auch noch keine Angaben zum voraussichtlichen künftigen Jahresdurchsatz der Anlage machen. Auch die Standortfrage für das geplante zweite LIBS-Anlagenprojekt sei noch offen, soll aber in Kürze kommuniziert werden.

Die OSR Metallrecycling GmbH ist eine 60-prozentige Tochter der OSR Rohstoffe GmbH & Co.KG. Das 2019 von Oliver Scholz gegründete Schrotthandelsunternehmen ist vor allem auf das Streckengeschäft spezialisiert und beliefert unter anderem die Automobilindustrie. Am Standort der neuen LIBS-Anlage in Rosengarten befindet sich auch die Hohenloher Recycling GmbH (Horec), die hier eine Schrottrecyclinganlage mit einem Jahresdurchsatz von rund 150.000 Tonnen betreibt. Das früher unter dem Namen Deininger Rohstoff Recycling firmierende Unternehmen wurde 2020 von Max Aicher übernommen. 2021 beteiligte sich OSR mit 40 Prozent an Horec.

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