EAR meldet starken Anstieg bei Registrierungen von Geräteherstellern

Immer mehr Hersteller von Elektro- und Elektronikgeräten kommen ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur Registrierung bei der Stiftung Elektro-Altgeräte Register nach. Laut aktuellen Zahlen der EAR haben sich allein in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres rund 13.000 Hersteller neu registriert. Die Gesamtzahl registrierter Hersteller erreichte damit einen neuen Rekordwert von 53.000. Damit setzt sich der steigende Trend bei den Herstellerregistrierungen in diesem Jahr fort. Zuvor hatte sich die Zahl schon zwischen 2020 und 2022 auf 40.000 verdoppelt. Die Ursache für den starken Anstieg sieht die EAR in der seit Juli geltende Prüfpflicht für Marktplatzanbieter und Fulfilment-Dienstleister. Nicht registrierte Hersteller riskieren seither, von den Marktplatzbetreibern gesperrt zu werden.

Eigentlich sollte die Prüfpflicht bereits zum Jahresbeginn eingeführt werden. Aufgrund des hohen Aufkommens an Anträgen zur Benennung von Bevollmächtigten und den begrenzten Kapazitäten zur Bearbeitung dieser Anträge bei der EAR wurde die Frist kurzfristig um sechs Monate verlängert.

Aber auch jetzt hat die EAR mit einem enormen Aufwand an Registrierungsanträgen zu kämpfen. Denn mit der Zahl der Hersteller steigt auch die Zahl der erteilten Registrierungen für Geräte. Im laufenden Jahr wurden bereits knapp 61.000 Registrierungen erteilt, berichtet die Stiftung. Im Vergleich dazu waren es etwa im gesamten Jahr 2020 nur etwa 12.000 erteilte Registrierungen.

Eine derartige Zunahme des Registrierungsaufkommens könne nur durch eine frühzeitige Anpassung von Prozessen und einer fortschreitenden Digitalisierung der Verwaltungsabläufe bewältigt werden. Dennoch hätten sich die Bearbeitungszeiten der Anträge aktuell verlängert, räumt die EAR ein. Der Grund dafür sei, dass sich viele Hersteller mit dem Thema ihrer Registrierung erst unmittelbar vor bzw. nach dem Inkrafttreten der Prüfpflicht auseinandergesetzt haben. Man arbeite aber mit Hochdruck daran, die noch offenen Registrierungsanträge zügig zu bearbeiten.

Steigende Registrierungen und rückläufige Erfassungsmengen dürften Sammelquote weiter sinken lassen

Die stark steigenden Zahlen bei der Registrierung von Geräten dürften dazu führen, dass die offiziell in Deutschland auf den Markt gebrachte Menge an Neugeräten weiter steigt. Laut der EAR wurden allein im letzten Jahr in Deutschland Neugeräte mit einem Gesamtgewicht von 3,26 Mio Tonnen auf den Markt gebracht. Das waren fünf Prozent mehr als noch 2021. Gegenüber 2018 ist die verkaufte Tonnage sogar um fast 900.000 Tonnen gestiegen. Der steigende Trend dürfte sich auch in diesem Jahr weiter fortsetzen.

Den wachsenden Inverkehrbringungsmengen stehen zuletzt spürbar gesunkene Mengen in der Altgeräteerfassung gegenüber. So wurden laut Daten der EAR im letzten Jahr in Deutschland nur noch 950.000 Tonnen E-Schrott über die offiziellen Kanäle gesammelt – elf Prozent weniger als 2021. Nachdem die Bundesregierung für 2021 eine Sammelquote von lediglich knapp 39 Prozent nach Brüssel gemeldet hatte, dürfte die Quote somit für 2022 noch niedriger ausfallen. Der EU-weit vorgeschriebene Mindestwert von 65 Prozent rückt damit auch durch die enorm steigenden Registrierungszahlen in immer weitere Ferne.

Die Stiftung betont allerdings, dass sich der Anstieg der Registrierungen nur auf den Bereich der Gerätehersteller beschränkt. Bei den Batterien bleibe ein „vergleichbar rasanter Anstieg“ aus. Da es hier keine gesetzliche Prüfpflicht für Online-Marktplätze und Fulfilment-Dienstleister gebe, fehle der Handlungsdruck für die Hersteller, so die EAR.

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