Aurubis-Ergebnis sinkt durch Betrugsfälle um über ein Drittel

Der Kupferhersteller und Recycling-Spezialist Aurubis hat nach Diebstahl- und Betrugsfällen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Nach vorläufigen Zahlen endete das Geschäftsjahr 2022/23 (1.10.-30.9.) mit einem operativen Vorsteuerergebnis (EBT) von 349 Mio €, wie das Hamburger Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang von rund 34 Prozent. Die Veröffentlichung der finalen Jahreszahlen wurde von der Konzernführung vom 6. auf den 20. Dezember verschoben. Die Aufarbeitung der gegen Aurubis gerichteten kriminellen Handlungen erfordere im Rahmen der Abschlusserstellung und -prüfung einen erhöhten Zeitaufwand, begründete der Vorstand.

Wie berichtet, war Aurubis in diesem Jahr offenbar Opfer von Manipulationen bei Schrottlieferungen geworden. Dabei entstand dem Konzern ein Schaden von schätzungsweise 185 Mio €, der sich durch Versicherungen und den möglichen Einzug von Geldern der Täter aber noch um 30 Mio € reduzieren könnte.

Außerdem war im Juni der Verdacht auf einen millionenschweren Metallraub bei Aurubis bekannt geworden. Über mehrere Jahre hinweg soll eine Diebesbande edelmetallhaltige Zwischenprodukte gestohlen und dabei Erlöse von bis zu 20 Mio € erzielt haben. Nach ersten Erkenntnissen des Unternehmens hängen die beiden Verbrechen aber nicht miteinander zusammen.

Die finanziellen Effekte aus den kriminellen Handlungen haben das operative Konzernergebnis wesentlich beeinflusst und wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr ergebniswirksam berücksichtigt, teilte Aurubis gestern mit. Mit 349 Mio € (Vorjahr: 532 Mio €) liege das EBT aber am oberen Ende der zuletzt veröffentlichten Ergebnisprognose, die sich in einem Rahmen von 310 bis 350 Mio € bewegte. Der ursprüngliche, zum Jahresbeginn kommunizierte Prognosekorridor von 400 bis 500 Mio €, der nach guten Halbjahreszahlen sogar auf 450 bis 550 Mio € angehoben wurde, wurde aber deutlich verfehlt. (Eigener Bericht / dpa)

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