Pilotprojekt zum Recycling von Kaffeekapseln zieht erfolgreiche Halbzeitbilanz

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Das im Oktober von der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) gemeinsam mit dem Österreichischen Kaffee- und Teeverband sowie führenden Kaffeeproduzenten gestartete Pilotprojekt zum Recycling von Kaffeekapseln hat die Kapsel-Sammelmengen in den ersten drei Projektmonaten um gut 20 Prozent gesteigert. Seit dem Projektstart wurden in den Pilotregionen Oberösterreich sowie den Bezirken Krems-Land und Schwechat mehr als fünf Mio Kaffeekapseln gesammelt; dies entspricht etwa 52 Tonnen. Das Projekt läuft noch bis Ende März und hat die Erwartungen der Initiatoren übertroffen, so die ARA.

ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke sieht einen wichtigen Hebel in der Bewusstseinsbildung: „Nach nur drei Monaten konnten wir in den Testregionen im Vergleich zu den bisher bereits guten Ergebnissen bei der Sammlung von Kaffeekapseln einzelner Hersteller ein deutliches Sammelplus von über 20 Prozent generieren. Mit solchen innovativen Projekten stärken wir das Ressourcen-Bewusstsein in der Bevölkerung.“

Neue Partner aus der Verpackungsindustrie

Unterstützt wird das Pilotprojekt inzwischen von Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Seit Jahresbeginn sind neben Kaffeeproduzenten auch die Verpackungshersteller Constantia Flexibles und Greiner Packaging mit von der Partie. Im Handel unterstützt Billa Plus das Projekt.

In den Testregionen werden seit Oktober Kapseln aus allen Materialien und von sämtlichen Herstellern gemeinsam gesammelt. Konsumenten können dabei Kunststoff-, Metall- oder kompostierbare Kapseln in allen Altstoffsammelzentren in Oberösterreich, Krems Land und Schwechat in speziell dafür vorgesehenen Behältern abgeben. In Oberösterreich ist die Rückgabe auch in allen Billa Plus-Filialen möglich.

Die gesammelten Kapseln werden in einer neuen Recyclinganlage im oberösterreichischen Pettenbach aufbereitet: Kaffee und Kapseln werden getrennt und wieder zu Rohstoffen verarbeitet. Aus den Kapseln entsteht wieder reines Aluminium oder Kunststoff für neue Produkte. Der Kaffeesatz wird als Bio-Dünger, Ölbindemittel oder für die Erzeugung von Biogas eingesetzt. Durch das Projekt soll eine bestehende Recycling-Lücke geschlossen werden: Bislang wurden Kaffeekapsel nach Angaben der Initiatoren häufig über den Restmüll entsorgt.

Den Verbrauchern wird durch das Projekt ein besonderer Anreiz zum Sammeln der Kaffeekapseln geboten. Wer seine Kapseln sammelt und in ein örtliches Altstoffsammelzentrum oder in eine der oberösterreichischen Billa Plus-Filialen bringt, hat die Chance, noch bis zum Projektende am 31. März einen von monatlich fünf Jahresvorräten an Kaffeekapseln – immerhin 1.000 Stück – zu gewinnen.

Nach Projektende sollen zunächst die Ergebnisse evaluiert werden. Im Anschluss daran wird entschieden, wie es weitergehen soll, erklärte eine Vertreterin der ARA gegenüber EUWID.

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