Pilotprojekt zur Sammlung von Kaffeekapseln in Österreich

Die Altstoff Recycling Austria AG startet gemeinsam mit dem Österreichischen Kaffee- und Teeverband sowie führenden Kaffeeproduzenten ein Pilotprojekt zur Sammlung von Kaffeekapseln. Ab Oktober können für zunächst sechs Monate Aluminium- und Kunststoffkapseln sowie erstmalig auch heimkompostierbare Kapseln jeglicher Marken in allen Altstoffsammelzentren in Oberösterreich, Krems Land und Schwechat abgegeben werden, teilte die ARA mit. In Schwechat bei Wien stehen ergänzend lila Tonnen zur Sammlung bereit. In Oberösterreich ist auch eine Rückgabe in allen Filialen der Supermarktkette Billa möglich.

Nach Abgabe der Kapseln werden diese fachgerecht sortiert und das Aluminium bzw. der Kunststoff von den Kaffeerückständen getrennt, um sie für das anschließende Recycling aufzubereiten, heißt es. Das recycelte Aluminium könne für Fahrräder, Taschenmesser und Getränkedosen oder für neue Kapseln wiederverwendet werden. Die Kunststoffmaterialien würden ebenso verwertet und in neuen Produkten eingesetzt.

Der in den Kapseln verbliebene Kaffeesatz wiederum könne als Biogas genutzt werden oder auch zur Herstellung neuer Möbel dienen, wie ein Forschungsprojekt der ARA in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg gezeigt habe. Die Kaffeerückstände finden außerdem Verwendung in der Produktion von biologisch abbaubarem Ölbindemittel, Pflanzenkübeln und -dünger.

Unter den Teilnehmern des Pilotprojekts werden monatlich fünf Jahresvorräte an Kaffeekapseln – immerhin 1.000 Stück – verlost. Dafür muss in der App „Digi-Cycle“ die Rückgabe der Kapseln in Altstoffsammelzentren festgehalten und ein QR-Code gescannt werden. Danach nehme man automatisch an der Verlosung teil, erklärt die ARA weiter. Die ersten 1.000 Teilnehmer, die mindestens drei „Challenges“ in der App erfolgreich abgeschlossen haben, erhalten darüber hinaus Anfang April einen Gutschein für einen Drei-Kilo-Sack Dünger aus Kaffeesatz zur Abholung in einem Sammelzentrum in Oberösterreich.

„Werden Kaffee- oder Teekapseln nicht korrekt entsorgt, fallen wertvolle Ressourcen, wie Kunststoff- bzw. Aluminium-Kapseln oder auch der Kaffeesatz, aus dem Rohstoff-Kreislauf“, betont ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke. Um das Bewusstsein der Konsumenten dafür zu steigern, führe man mit dem Pilotprojekt erstmals eine Sammlung aller Kaffee- und Teekapseln aus allen Materialien ein. „Damit wollen wir die Sammelmengen steigern und einen bedeutenden Schritt hin zu verantwortungsbewusstem Konsum markieren“, so Hauke weiter.

„Die Kapselsammlung in Krems Land, Schwechat und Oberösterreich ist ein wegweisendes Projekt für Ressourcenschonung und unterstreicht die gemeinschaftlichen Anstrengungen von Unternehmen als auch Konsumenten, eine umweltfreundlichere Zukunft zu gestalten“, so Johann Brunner, Geschäftsführer des Österreichischen Kaffee- und Tee-Verbandes.

Am Projekt beteiligen sich neben dem Verband und der ARA auch die Kapselhersteller Costa Coffee, Jacobs Douwe Egberts, Nestlé, Segafredo und Tchibo mit ihren jeweiligen Marken.

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