Der Stahl- und Metallrecycler Alba SE hat zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Ergebnisprognosen nach unten korrigiert. Wie das im Mehrheitsbesitz von Eric Schweitzer und seinen Kindern befindliche Unternehmen aus Köln gestern bekannt gab, geht der Verwaltungsrat für das Geschäftsjahr 2023 nunmehr von einem negativen konsolidierten Ergebnis nach Steuern aus. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde zwar voraussichtlich positiv sein, allerdings nur noch etwa ein Zehntel des Vorjahreswertes betragen.
Anfang des Jahres hatte sich Alba noch „verhalten optimistisch“ für die Geschäftsentwicklung in 2023 gezeigt. Mit acht bis zehn Mio € lag der erste prognostizierte Ebit-Korridor nur etwas unterhalb des Vorjahresergebnisses von 11,5 Mio €. Anfang August veröffentlichte das börsennotierte Unternehmen dann allerdings erstmals eine Gewinnwarnung. Die Ebit-Ergebniserwartung wurde auf drei bis fünf Mio € abgesenkt.
Aber auch diese Prognosen waren offenbar noch zu optimistisch. Laut Ad-hoc-Mitteilung von Dienstag soll sich das konsolidierte Ebit nach IFRS-Rechnungslegung in 2023 nun nur auf lediglich 1,5 bis 2,5 Mio € belaufen. Als Gründe für die erneute Reduzierung nennt Alba die gesunkene Nachfrage nach Stahl- und Metallschrotten sowie die aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und wegen der gestiegenen Energiekosten weiterhin schwierige Gesamtkonjunktur.
Beim Konzernergebnis rutscht Alba voraussichtlich sogar in die roten Zahlen. Laut Mitteilung geht der Verwaltungsrat für 2023 von einem negativen konsolidierten Ergebnis nach Steuern (IFRS) in nicht genannter Höhe aus. Die bisherige Prognose sah noch ein positives Ergebnis von bis zu zwei Mio € vor. 2022 lag der IFRS-Nachsteuergewinn sogar noch bei 7,5 Mio €. Aufgrund der negativen Ergebnisentwicklung soll der Hauptversammlung nach aktueller Prognose keine Dividendenzahlung für das Jahr 2023 vorgeschlagen werden.
Die endgültigen Geschäftsergebnisse für 2023 sollen Alba zufolge voraussichtlich am 26. April 2024 veröffentlicht werden.
