Aurubis startet in den USA Bau von 300-Mio-€-Recyclinganlage

Die Hamburger Aurubis AG hat am Freitag den Spatenstich für das geplante 300 Mio € teure Recyclingwerk im US-Bundesstaat Georgia gesetzt. Die Anlage soll im ersten Halbjahr 2024 in Betrieb gehen und über eine jährliche Verarbeitungskapazität von bis zu 90.000 Tonnen metallhaltiger komplexer Recyclingmaterialien wie Elektro- und Elektronikschrotte verfügen.

In einer Pressemitteilung hebt Aurubis die Pionierrolle des Unternehmens hervor. Die Anlage in der Stadt Augusta im Richmond County werde die erste Sekundärhütte für Multimetall-Recycling in den USA sei. Zudem sei es die größte Einzelinvestition eines deutschen Konzerns in der Geschichte Georgias. Insgesamt werden Ort mehr als 120 Arbeitsplätze geschaffen, was Aurubis zu einem bedeutenden Arbeitgeber im Großraum Augusta mache.

„Mit dem neuen Standort setzen wir unsere strategische Agenda um und nutzen unsere Erfahrung und Technologien, um in den USA zum Vorreiter beim Recycling von wertvollen Materialien zu werden, die Kupfer, Nickel, Zinn sowie andere Industrie- und Edelmetalle enthalten“, so Aurubis-Vorstandsvorsitzender Roland Harings.

Das neue Werk soll zu einem wichtigen Akteur in der nordamerikanischen Lieferkette werden. Durch das Recycling von Computerplatinen, Kupferkabeln und anderen metallhaltigen Recyclingmaterialien will das Unternehmen jährlich rund 35.000 Tonnen Blisterkupfer gewinnen. Die Zwischenprodukte werde Aurubis zu großen Teilen an seinen europäischen Hüttenstandorten zu verschiedenen Industrie- und Edelmetallen weiterverarbeiten, aber auch direkt im US-amerikanischen Markt verkaufen. Als mögliche Abnehmer nennt Aurubis beispielsweise die Solar- und Windkraftindustrie oder die Hersteller von Elektrofahrzeugen und Batterien.

US-Markt bietet großes Wachstumspotenzial

Grundsätzlich misst Aurubis dem US-amerikanischen Recyclingmarkt ein großes Wachstumspotenzial bei. Unternehmensangaben zufolge fallen in den USA pro Jahr etwa sechs Mio Tonnen recyclingfähige, metallhaltige Materialien an. Der Großteil hiervon werde allerdings aus den USA nach Asien oder Europa verschifft oder lande auf lokalen Deponien. „Wir möchten dieses große Potential ausschöpfen und die Materialien in die Wiederverwendung bringen, da sie für viele Industrien wichtige Einsatzmaterialien sind“, so Harings.

Auch wirtschaftlich werde sich die Expansion in den USA für Aurubis lohnen. Laut einer früheren Mitteilung rechnet der Konzern damit, dass Aurubis Richmond bei voller Produktionsleistung ab dem Geschäftsjahr 2025/26 einen jährlichen Ergebnisbeitrag von 80 Mio € Ebitda erzielt.

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