EU-Kreislaufwirtschaftsquote 2021 erneut gesunken

Jahrelang ist die sogenannte europäische Kreislaufwirtschaftsquote, die den Anteil der in der EU verwendeten Materialressourcen misst, die aus recycelten Abfallmaterialien stammen, gestiegen. Seit 2020 ist diese Quote nun allerdings wieder leicht rückläufig, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag bekannt gab. Als Grund wird auf die Corona-Pandemie verwiesen.

Laut Eurostat erreichte die auch zirkuläre Materialnutzungsrate genannte Quote im Jahr 2021 einen Wert von 11,7 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 11,8 Prozent, 2019 sogar 12,0 Prozent. Der Rückgang spiegele den Schock der Verbrauchs- und Recyclingmuster während der Pandemie wider. Die Gesamtmenge der recycelten Abfälle sei stärker zurückgegangen als die Entnahme von stofflichen Ressourcen. In den Jahren davor folgte die Quote dagegen einem stetigen Wachstumstrend. In 2004 – dem ersten Jahr der Erhebung – betrug der Anteil recycelter Materialien am europäischen Ressourcenverbrauch noch lediglich 8,3 Prozent.

Die Eurostat-Zahlen zeigen zudem die weiterhin großen Unterschiede bei der Verwendung von Kreislaufmaterial zwischen den einzelnen EU-Staaten. Am höchsten ist die Kreislaufwirtschaftsquote mit 34 Prozent weiterhin in den Niederlanden. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Belgien mit 21 Prozent und Frankreich mit 20 Prozent. Die niedrigste Quote wird für Rumänien (ein Prozent), Finnland und Irland (jeweils zwei Prozent) ausgewiesen. Deutschland bewegt sich mit einer zirkulären Materialnutzungsrate von 12,7 Prozent knapp über dem EU-Durchschnitt.

Die Unterschiede in der Kreislaufwirtschaftsquote zwischen den Mitgliedstaaten seien dabei nicht nur auf den Umfang des Recyclings in den einzelnen Ländern zurückzuführen, sondern auch auf strukturelle Faktoren in den Volkswirtschaften, erläutert Eurostat.

In den Eurostat-Daten wird die Kreislaufwirtschaftsquote zudem nach Materialart differenziert. Vergleichsweise hoch sind die zirkulären Materialnutzungsraten für Erze und nichtmetallische Mineralien, die im Berichtsjahr 2021 im EU-Durchschnitt Quoten von knapp 23 bzw. 14 Prozent erreichten. Bei Biomasse (inkl. Papier und Holz) ergibt sich eine Kreislaufquote von zehn Prozent, bei den fossilen Energieträgern lag sie bei drei Prozent.

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