VDM betont mit Außenhandelsbericht Bedeutung des freien Metallschrotthandels

Der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) trägt in einem heute veröffentlichten Bericht Zahlen, Daten und Fakten über den internationalen Metallschrotthandel zusammen. Der Bericht soll „die Bedeutung dieses Handels deutlich machen und Transparenz schaffen, um das Vertrauen in die Branche zu stärken“, erklärten VDM-Vorstandsmitglied Murat Bayram und Verbandsgeschäftsführer Kilian Schwaiger im Rahmen einer Online-Veranstaltung. Besorgt zeigt sich die Verbandsführung insbesondere über die zunehmenden protektionistischen und bürokratischen Maßnahmen. Die 88 Seiten starke Broschüre soll helfen, die Diskussionen zu versachlichen und für ein tieferes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Handel und Recycling sorgen.

Entscheidend, so der VDM, sei, dass sich die Gesellschaft der Bedeutung des Metallrecyclings bewusst sei. Der Einsatz von recycelten Metallen trage zur Energieeinsparung, zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Schonung natürlicher Erzressourcen bei. Der Handel mit recycelten Metallen spiele somit eine essenzielle Rolle bei der Förderung grüner Märkte. Für das Funktionieren der Metallrecyclingwirtschaft in Deutschland, Europa und weltweit bilde dabei der internationale Handel einen unverzichtbaren Eckpfeiler, weswegen sich der VDM für die Förderung eines fairen und freien Handels stark macht.

Der vom Verband für den Zeitraum 2018 bis 2022 erstellte Außenhandelsberichtbericht beleuchtet die Bedeutung dieses Handels für die Metallrecyclingwirtschaft und unterstreicht dessen Rolle als Schlüsselkomponente einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. „Der Bericht bietet eine umfassende Darstellung der Import- und Exportmengen der wichtigsten Metalle, darunter Aluminium-, Kupfer-, Nickel-, Zink- und Bleischrotte. Darüber hinaus benennen wir die wichtigsten Abnehmer- und Lieferländer, um ein vollständiges Bild des Metallschrotthandels zu zeichnen“, so Bayram und Schwaiger.

So sei mit Blick auf den deutschen Außenhandel mit Aluminium- und Zinkschrotten Italien unangefochten der dominierende Absatzmarkt und damit als Handelspartner für Deutschland von herausragender Bedeutung. Hauptempfänger von Kupferschrott sei Polen, dessen ausgeprägte verarbeitende Industrie in großem Umfang Kupferschrotte in ihren Anlagen einsetze. Auf der Importseite wiederum fungiere Frankreich als Hauptlieferant von Aluminium-, Kupfer und Nickelschrotten.

VDM fordert schnellere Notifizierungsverfahren

Dies alles unterstreiche nachdrücklich die Bedeutung des EU-Binnenhandels. Dabei sei ein reibungsloser Ablauf sowohl für Lieferanten als auch für Abnehmer von entscheidender Bedeutung, um eine kontinuierliche Produktion zu gewährleisten. Der langsame Genehmigungsprozess für den grenzüberschreitenden Handel mit Metallschrotten sei allerdings ein Bremsklotz für die Kreislaufwirtschaft, moniert der VDM und fordert in dem Bericht eine Beschleunigung der Notifizierungsverfahren. Die Bearbeitungszeiträume seien auf ein Minimum zu reduzieren. Nur so könne ein reibungsloser Handel mit aufbereiteten Metallschrotten und somit eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen gewährleistet werden.

Neben dem deutschen Außenhandel mit Metallschrotten nimmt der VDM in seinem Bericht auch den EU-Außenhandel in Drittstaaten unter die Lupe. Die Auswertung zeige, dass der weltweite Handel mit Metallschrott in Südostasien eine Vielzahl von Abnehmern finde – insbesondere für Legierungen, die auf den lokalen Märkten keinen Absatz fänden. Thailand, Malaysia, Indien und Pakistan zählten in diesem dynamischen Netzwerk zu den wichtigsten Handelspartnern.

Hervorzuheben sei hierbei die Rolle Indiens als Hauptabnehmer von Aluminium-, Zink- und Bleischrotten, was das Land zu einem Schlüsselakteur im internationalen Handel und zu einem unverzichtbaren Partner der Europäischen Union mache. Auch bei Kupferschrotten sei Indien der zweitgrößte Abnehmer nach der Volksrepublik China.

Metallhandel als Impulsgeber für Industrialisierung von Schwellenländern

Laut VDM verdeutlichen diese Entwicklungen den intensiven Metallschrotthandel mit einer Vielzahl südostasiatischer Länder, wobei eine lebhafte Diversifizierung der Handelsbeziehungen zu beobachten sei. Der Handel mit diesen Ländern trage wesentlich zur regionalen Wertschöpfung bei und sei ein wichtiger Impulsgeber für deren Industrialisierung. Es sei daher von großer Bedeutung zu betonen, dass ein fairer und offener Zugang zum Handel mit „Altmetallen“ nicht nur den Industrieländern vorbehalten sein sollte. Schwellenländer hätten das gleiche Recht auf den Zugang zu recycelten Metallen, wirbt der Verband für den Abbau von Handelsbarrieren. „Wir fordern die Regierungen auf, bestehende Handelsabkommen zu stärken und neue bilaterale oder multilaterale Abkommen zu fördern, um den Handel mit Metallschrott zu erleichtern und auszuweiten.“

Weiterhin bräuchten alle Länder Unterstützung beim Aufbau ihrer Kapazitäten. „Wir fordern die Bereitstellung von Ausbildung, technischen Ressourcen und Finanzierungsmöglichkeiten, um den Aufbau von Recyclinginfrastrukturen und -technologien zu fördern“, heißt es in dem Bericht. Außerdem macht sich der VDM für eine Harmonisierung von Umwelt- und Qualitätsstandards stark, um die Effizienz und Nachhaltigkeit des Metallschrotthandels zu verbessern. Vergleichbare Bedingungen ließen sich vor allem durch gegenseitige Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen von Rohstoffpartnerschaften gewährleisten.

Der Bericht kann ab sofort unter www.metaltrading.info heruntergeladen werden und soll künftig jährlich aktualisiert werden.

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