VDM fordert ausgewogene Grenzwerte im Chemikalienrecht

Der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) warnt vor den Herausforderungen für die Recyclingwirtschaft durch eine immer strengere Chemikaliengesetzgebung. So könne die Einführung strengerer Grenzwerte dazu führen, dass insgesamt weniger Rohstoffe aufbereitet werden und die Industrie deshalb auf Primärrohstoffe zurückgreifen müsse. Dies sei nicht im Sinne der Kreislaufwirtschaft, kritisiert der Verband anlässlich der heute startenden fünften Welt-Chemikalienkonferenz (ICCM5).

VDM-Präsidentin Petra Zieringer weist darauf hin, dass schon derzeit wertvolle Rohstoffe aufgrund sehr strenger Grenzwerte nicht mehr recycelt werden können, sondern verbrannt oder deponiert werden müssen. „Recycler wie wir müssen ständig Lösungen entwickeln, wie wir mit neuen Materialien umgehen, um alle Rohstoffe zurückzugewinnen. Die Politik sollte es uns deshalb nicht noch schwerer machen und bei der Festlegung von Grenzwerten immer auch darauf achten, dass die Rohstoffsicherung nicht konterkariert wird“, so Zieringer.

Auch müsse sich der Gesetzgeber darüber im Klaren sein, dass die Unternehmen der Recyclingwirtschaft auch Produkte aufbereiten, die vor Jahrzehnten hergestellt wurden und daher Stoffe enthalten können, die damals in höheren Mengen nicht als schädlich galten. Nach Auffassung der VDM-Präsidentin sollte die Einhaltung strengerer Grenzwerte daher mit angemessenen Übergangsfristen und Spielräumen für die Recyclingwirtschaft ausgestaltet werden.

Die ICCM5 findet vom 25. bis 29. September unter deutschem Vorsitz in Bonn statt. Vorrangiges Ziel der Konferenz ist es, Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten zur weltweiten Verbesserung des Chemikalienmanagements festzulegen und Anreize für eine nachhaltige Chemikalienpolitik zu schaffen.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -