Pyrum und Continental schließen Liefervertrag für Industrieruß

Der Altreifenrecycler Pyrum Innovations beliefert den Reifenhersteller Continental künftig mit zurückgewonnenem Industrieruß. Im Rahmen der bereits vor einem Jahr geschlossenen Entwicklungsvereinbarung haben die beiden Unternehmen letzte Woche einen entsprechenden Liefervertrag unterzeichnet. Für sämtliche seiner Kernprodukte verfüge Pyrum damit nun über langfristige serielle Lieferverträge, teilte das saarländische Unternehmen mit. Dies sei der letzte Baustein, um mit dem Ausrollen der eigens entwickelten Pyrolyseanlagen in Großserie zu beginnen.

„Der langfristige Liefervertrag ist ein riesiger Schritt für unser Unternehmen“, erklärte Pyrum-CEO Pascal Klein. Neben dem Vertrag über die Lieferung des Pyrolyseöls an den Chemiekonzern BASF sei nun auch die Abnahme des rückgewonnenen Industrieruß‘ (recovered carbon black, „rCB“) langfristig gesichert. Die Nachfrage nach den beiden Produkten sei dabei sehr viel größer als das Unternehmen aktuell bedienen könne. Klein: „Daher werden wir unsere Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren ausbauen und gehen davon aus, mit der Inbetriebnahme der Produktionslinien II und III an unserem Standort in Dillingen bereits in diesem Jahr unsere Kapazitäten zu verdreifachen.“

„Potenzielle Partner und Interessenten haben nun die Gewissheit, dass beide Endprodukte – Öl und rCB – einen Markt haben, der die Produkte abnimmt“, so Klein weiter. Einer dieser Partner ist Mercedes Benz. Wie Pyrum Anfang dieser Woche bekannt gab, recycelt das Unternehmen zukünftig mehrere hundert Tonnen Altreifen aus dem Mercedes-Benz Gebrauchtteilecenter.

Die Verarbeitung erfolgt im Pyrum-Stammwerk in Dillingen an der Saar. Wie berichtet, lässt Pyrum die Anlage derzeit von einer auf drei Produktionslinien ausbauen. Die Verarbeitungskapazität steigt dadurch auf rund 20.000 Tonnen Altreifen pro Jahr. Zudem verfolgt der Altreifenrecycler ambitionierte Expansionspläne. So will Pyrum bis 2030 15 weitere Pyrolyseanlagen errichten, davon vier in Skandinavien.

Pyrum macht auch 2022 rund acht Mio € Verlust

Noch schreibt Pyrum allerdings rote Zahlen. Laut letzte Woche präsentierten vorläufigen Zahlen erwirtschaftete das Unternehmen 2022 einen Konzernverlust von 8,0 Mio € nach einem Minus von 8,4 Mio € im Jahr zuvor. Allerdings konnte die Gesamtleistung im Vorjahresvergleich von 3,7 auf 19,0 Mio € verfünffacht werden, was Pyrum vor allem mit den gestiegenen aktivierten Eigenleistungen im Rahmen der fortschreitenden Anlagenerweiterung in Dillingen begründet. Der Unternehmensumsatz stieg um 6,5 Prozent auf rund 1,0 Mio €. Dabei habe Pyrum das produzierte Koks in Erwartung deutlich höherer Verkaufspreise nach Inbetriebnahme der neuen Pelletieranlage bewusst nicht verkauft, sondern zu großen Teilen in den Bestand übernommen.

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