Mehrere Unternehmen haben sich in der vergangenen Woche auf der IFAT zur Initiative „Sauberer Phosphor 2029“ zusammengeschlossen. Zu den Partnern gehören unter anderem das Wasser- und Abwasserunternehmen Gelsenwasser, der P-Recycler Easymining Germany und der Klärschlammentsorger MSE, eine Tochter des Energieversorgers EnBW.
Die drei Unternehmen kooperieren bei der Klärschlammentsorgung und der ab 2029 für die größeren Kläranlagen verpflichtende Phosphorrückgewinnung. Dabei setzen sie auf das von Easymining, einer Tochter des schwedischen Entsorgers Ragn-Sells, entwickelten Technologie namens „Ash2Phos“. Bei dem Verfahren entsteht Kalziumphosphat, das als Vorprodukt an die Düngemittelindustrie geliefert werden kann.
Easymining bewirbt das Produkt als besonders rein, weil im Ash2Phos-Prozess unter anderem Schwermetalle abgetrennt werden, die dann nicht mehr über das P-Rezyklat auf die Böden gelangen. Neben Schwermetallen fallen nach Unternehmensangaben Nebenprodukte an, die unter anderem in der Abwasserbehandlung, der chemischen Industrie und bei Baumaterialien zur Anwendung kommen können. Die erste großtechnische Realisierung des Ash2Phos-Verfahrens wird eine Anlage im Chemiepark Schkopau mit einer Kapazität von 30.000 Tonnen Asche pro Jahr sein. Die Anlage soll 2024 in Betrieb gehen.
In Deutschland darf das Ash2Phos-Verfahren ausschließlich von Gelsenwasser verwendet werden. Gelsenwasser und Easymining haben ambitionierte Ziele: Die beiden Unternehmen wollen in Deutschland zusammen Recyclingkapazitäten für Phosphor aus Klärschlammaschen von insgesamt 300.000 Tonnen aufbauen – innerhalb der nächsten zehn Jahre. Das entspräche etwa der Hälfte des zukünftigen Ascheaufkommens in Deutschland....
