Heraeus investiert 35 Mio € in den Ausbau der Edelmetall-Recyclingkapazitäten in Hanau

Das Technologieunternehmen Heraeus verstärkt seine Aktivitäten im Bereich des Edelmetallrecyclings. Die Konzernsparte Heraeus Precious Metals investiert rund 35 Mio € in den Ausbau der Edelmetallscheideanstalt am Firmensitz in Hanau. Heraeus werde damit der weltweit gestiegenen Recyclingnachfrage gerecht und baue seine marktführende Position in Europa weiter aus, heißt es in einer Pressemitteilung.

Laut Heraeus zählt die Anlage in Hanau bereits jetzt zu den weltweit größten Edelmetallscheideanstalten für das Recycling von Platingruppenmetallen wie etwa Platin, Palladium, Rhodium und Iridium. Bis 2026 soll die Anlage nun um mehrere zusätzliche Produktionslinien erweitert werden, wodurch die Kapazitäten für die Rückgewinnung von Edelmetallen deutlich steigen werden. Außerdem werden mehr als 20 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Wie es weiter heißt, sollen in den neuen Produktionslinien elektrolytische Verfahren eingesetzt werden, die den Chemikalieneinsatz reduzieren und die Ausbeute der Prozesse weiter erhöhen. Dank modernster Produktionsprozesse und durch effektive Batch-Management-Systeme würden so Produktqualität und Betriebseffizienz gleichermaßen gesteigert.

Als Grund für die Investitionsentscheidung führt Heraeus die durch ein wachsendes Umweltbewusstsein getriebene und ständig steigende Nachfrage nach recycelten Materialien und Kreislauflösungen an. Aber auch das Bestreben der EU, unabhängiger bei kritischen Rohstoffen zu werden, spiele eine große Rolle.

„Wir sind davon überzeugt, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren noch weiter steigen wird. Nur gemeinsam können Primärmaterial aus Minen und Sekundärmaterial aus dem Recycling den globalen Bedarf decken“, so Marius Vigener, der die kommerzielle Leitung der Business Line Chemicals bei Heraeus Precious Metals verantwortet. „Unsere Anlagen sind auf dem höchsten Stand der Technik. Wir gewinnen Edelmetalle aus Altmaterialien quasi vollständig zurück“, ergänzt der technische Leiter Christian Mock. „Die Investition am Standort Hanau ermöglicht es uns, insbesondere der steigenden Nachfrage in Europa gerecht zu werden.“

Hanau-Erweiterung Teil eines weltweiten Expansionsprogramms in Höhe von 300 Mio €

Aber auch an seinen sieben weiteren Recyclingstandorten weltweit verzeichnete Heraeus Precious Metals in den vergangenen Jahren ein starkes Wachstum. So sei die Erweiterung in Hanau Teil eines weltweiten Expansionsprogramms in Höhe von rund 300 Mio €. Im letzten Jahr begann demnach der Ausbau der US-Recyclingkapazitäten in Wartburg im Bundesstaat Tennessee und Santa Fe Springs in Kalifornien. Auch in China werde kontinuierlich investiert. So eröffnete Heraeus im Jahr 2018 in Nanjing, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu, die Konzernangaben zufolge modernste Edelmetallfabrik weltweit. Des Weiteren gründete Heraeus Precious Metals Anfang letzten Jahres gemeinsam mit BASF ein Joint Venture, das Edelmetalle aus Fahrzeugkatalysatoren zurückgewinnen wird. Das neue Unternehmen wird derzeit im chinesischen Pinghu bei Shanghai errichtet.

Wie Heraeus weiter ausführt, sollen die neuen Recyclinganlagen in Hanau zukünftig mit grünem Strom betrieben werden. So habe sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, ab 2025 CO2-neutral zu arbeiten und ab 2033 vollständig auf den Einsatz fossiler Brennstoffe zu verzichten. Den Angaben zufolge werden schon heute 63 Prozent des weltweiten Strombedarfs von Heraeus aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Bis 2025 soll dieser Wert auf 100 Prozent ansteigen.

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