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Themen der Printausgabe

Detaillierte Themenübersicht Ausgabe 21/2023

Die Rahmenbedingungen für die Verwertung von Alttextilien sind das Titelthema der aktuellen Ausgabe. Wie auf dem Internationalen Alttextiltag des bvse deutlich wurde, stehen in den nächsten Jahren einige Änderungen an. Ab 2025 müssen Alttextilien getrennt gesammelt werden und es ist eine erweiterte Herstellerverantwortung geplant. Zudem dürfte die Novellierung der Abfallverbringungsverordnung restriktivere Anforderungen an die Exporte von Alttextilien mit sich bringen.

Auch die Hersteller von Kunststoffverpackungen will die EU im Rahmen der geplanten EU-Verpackungsverordnung stärker in der Pflicht nehmen, um die Kreislaufwirtschaft zu stärken. In der aktuellen Diskussion um die Verordnung positionierte sich der BDE nun deutlich gegen ein Erstzugriffsrecht auf Kunststoffrezyklate für Produzenten, „die von Kunststoff abhängen“. Zudem hat der Bundesrat zahlreiche Änderungen am Entwurf der EU-Kommission gefordert und wird dabei weitgehend von den Herstellern unterstützt.

Ganz im Sinne einer Kreislaufwirtschaft bauen die Unternehmen unterdessen ihre Recyclingkapazitäten aus: Hereus investiert 35 Mio € in den Ausbau der Edelmetall-Recyclingkapazitäten in Hanau, der Zweckverband Trier plant den Neubau einer LVP-Sortieranlage, Veolia nimmt eine Altholzaufbereitungsanlage in Betrieb und die ABG erweitert die biologische Stufe ihrer mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage in Rosenow.

Zudem wird in Forschungsprojekten die Aufbereitung von Altsanden und die energetische Nutzung von Pferdemist erprobt. Kommunale Abfallwirtschaftsunternehmen und der private Entsorger Nehlsen wollen zudem größere Anteile an organischen und mineralischen Bestandteilen aus Rest- und Gewerbeabfällen verwerten.

Auch international ist viel in Bewegung: Eine Kooperation in Österreich will die Verwertung von Altkleidern zu Neufasern voranbringen, Li-Cycle und Glencore planen eine Recyclinganlage für Schwarzmasse aus Lithium-Akkus und der Chemiekonzern Eastman hat sich Inputmaterial für seine chemische Recyclinganlage in Nordfrankreich gesichert. Zudem arbeitet Russland wie die EU an einer erweiterten Herstellerverantwortung für das Verpackungsrecycling.

Im Marktbereich dominieren derzeit fallende Preise. Am deutschen Stahlmarkt haben die Stahlwerke im Mai deutliche Abschläge beim Schrottpreis durchgesetzt. Die EUWID-Marktberichte für Altpapier in Frankreich und Italien zeigen eine stabile Entwicklung bei den unteren Sorten und eine sinkende Tendenz bei höheren Sorten, auch auf dem britischen Altpapiermarkt setzt sich der Abwärtstrend fort. Auf dem Klärschlammmarkt hat die landwirtschaftliche Verwertung an Attraktivität gewonnen und in der Folge sind die Entsorgungspreise für die Betreiber von Monoverbrennungsanlagen unter Druck.

Ausgabe 21/2023 | 23.05.2023