Fast 40 Prozent fühlen sich nicht gut über E-Schrottentsorgung informiert

Knapp 40 Prozent der Bundesbürger fühlen sich nicht ausreichend darüber informiert, wie elektronische Geräte fachgerecht entsorgt werden können. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative GfK-Verbraucherumfrage im Auftrag des Branchenverbandes ZVEI. Demzufolge weiß mehr als ein Viertel „eher weniger“ über die Entsorgung von Altgeräten. Jeder neunte Befragte fühlt sich sogar „überhaupt nicht gut informiert“. Doppelt so hoch fiel hingegen der Anteil der Befragten aus, die sich „sehr gut informiert“ fühlen. Und immerhin 40 Prozent wissen laut eigener Einschätzung „einigermaßen“ über das Thema Bescheid.

Auch im Detail zeigt sich, dass große Teile der Bevölkerung bei der Entsorgung von Altgeräten noch über erhebliche Wissenslücken verfügen. So weiß nur ein Drittel, dass ein Fahrradhelm mit eingebautem Rücklicht als Elektroschrott zu entsorgen ist. Nur wenig besser fallen die Werte für Glückwunschkarten aus, die Musik abspielen. Und auch bei Möbeln mit fest verbauter Beleuchtung weiß weniger als die Hälfte der Befragten, dass diese als E-Schrott entsorgt werden müssen.

Am besten fallen die Werte in der Umfrage für Wasserkocher und Waschmaschinen aus. Hier wissen jeweils rund 90 Prozent, dass es sich hierbei um Elektroschrott handelt. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass jeder Zehnte genau das selbst bei solchen Gerätearten eben nicht weiß.

Für immerhin 85 Prozent der etwas über 1.000 Befragten ist es jedoch wichtig, dass elektrische und elektronische Geräte nach der Entsorgung recycelt werden. Die restlichen Teilnehmer an der Umfrage verneinten dies oder haben keine Meinung dazu.

Jeder Zweite nutzt Wertstoffhof für Altgeräteentsorgung

Mehr als drei Viertel der Befragten haben in den letzten beiden Jahren tatsächliche Altgeräte entsorgt. Knapp die Hälfte wählte dafür den Wertstoffhof. Jeweils rund ein Fünftel gab alte Geräte auch bei der Lieferung von Neugeräten oder bei der Sammlung durch den kommunalen Entsorger ab. Seltener wurde der Handel zur Abgabe von Altgeräten genutzt. In Fachgeschäften gaben 15 Prozent der Befragten in den letzten zwei Jahren Altgeräte zurück. Den Lebensmitteleinzelhandel nutzten zehn Prozent zur Abgabe von Altgeräten. Diese Geschäfte sind allerdings auch erst seit Sommer letzten Jahres zur Annahme der Geräte verpflichtet.

Ein beträchtlicher Anteil an Altgeräten wird aber weiterhin nicht korrekt entsorgt. So gaben immerhin sechs Prozent der Befragten an, dass sie E-Schrott in die Restmülltonne geworfen haben. Drei Prozent nutzten sogar den gelben Sack. Und im Schnitt einer von 20 Befragten gab seine Altgeräte bei unautorisierten Haustürsammlungen ab, die meist per Flyer angekündigt werden.

Um zu verhindern, dass Elektrogeräte falsch entsorgt werden, bedürfe es zielgerichteter und stetiger Information, betont der ZVEI. Der Herstellerverband verweist in diesem Zusammenhang auf die Kampagne der Stiftung EAR, mit der bundesweit Verbraucher über die korrekte Entsorgung von elektronischen Altgeräten informiert werden. Der ZVEI und seine Mitgliedsunternehmen unterstützten diese Kampagne.

„Recycling ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und jede und jeder kann einen wertvollen Beitrag leisten. Erst wenn Hersteller und Konsumenten an einem Strang ziehen, kommen wir dem Ziel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft näher. Dabei helfen keine vorgeschriebenen, starren Quoten. Als Gesellschaft müssen wir den offensichtlichen Willen zum Recycling noch besser kanalisieren und in Taten umzusetzen“, so Christian Eckert, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Umwelt im ZVEI.

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