BASF unterstützt Pyrum mit bis zu 50 Mio €

BASF unterstützt die Pyrum Innovations AG beim Aufbau ihrer Pyrolyseanlagen mit weiteren Finanzmitteln. Der Chemiekonzern will bis zu 50 Mio € zusätzlich bereitstellen. BASF ist bereits seit 2020 an Pyrum beteiligt und hält den Angaben zufolge über seine belgische Tochter aktuell knapp acht Prozent der Anteile an dem börsennotierten Unternehmen aus dem Saarland.

Pyrum und BASF Antwerpen haben in dieser Woche eine neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Diese sieht ein an Bedingungen geknüpftes, in Tranchen abrufbares Darlehen von zunächst 25 Mio € vor. Dieses soll als Anschubfinanzierung für die Umsetzung der konkreten Projektpipeline von Pyrum bis 2026 dienen. Gegenstand der Vereinbarung sei die Planung, Projektierung und der Bau von mindestens drei neuen Werken mit einer Jahreskapazität von jeweils 20.000 Tonnen Altreifen. Pyrum will das Geld insbesondere für den Bau des angekündigten Werks im Saarland sowie für die Eigenkapitaleinbringung und Co-Finanzierung von bis zu fünf weiteren Projekten einsetzen, die in den letzten Monaten angekündigt wurden.

Das Unternehmen will darüber hinaus von weiteren Investoren zusätzliche Mittel zur Finanzierung und Umsetzung der Wachstumspläne einwerben. Dies könne beispielsweise in Form von Unternehmensanleihen über den Kapitalmarkt, Darlehen oder Investitionen von Partnern gemeinsam geplanter Werke erfolgen, heißt es. Sollte sich Pyrum auf diesen Wegen zusätzliche 50 Mio € sichern, werde BASF „unter entsprechenden Bedingungen“ weitere 25 Mio € als Darlehen an Pyrum bereitstellen.

Das Unternehmen hatte erst Anfang der Woche eine Absichtserklärung mit Remondis verkündet. Zusammen mit dem größten deutschen Entsorgungskonzern will Pyrum eine Recyclinganlage für 20.000 Jahrestonnen Altreifen in Bremen errichten.

Das bei der Verwertung der Altreifen erzeugte Pyrolyseöl aus der geplanten Anlage soll anschließend an BASF gehen. Der Chemiekonzern bezieht bereits seit 2020 Pyrolyseöl von Pyrum, um es im eigenen Produktionsverbund einzuspeisen. BASF stelle damit Produkte her, denen der recycelte Rohstoff über den Massenbilanzansatz zugeordnet wird. „Dank der innovativen und stabilen Technologie von Pyrum konnten wir das aus Altreifen erzeugte Pyrolyseöl als recycelten Rohstoff in unseren Verbund einspeisen“, so Christoph Gahn, Leiter Chemisches Recycling bei BASF.

„Die Phase zwischen dem Beweis, dass eine neue Technologie funktioniert, und der Erwirtschaftung stabiler Ergebnisse, also dem industriellen Rollout, ist für Unternehmen nach der Startup-Phase finanzierungsseitig eine sehr große Herausforderung“, erklärt Pyrum-Chef Pascal Klein, der sich über die neue Vereinbarung mit BASF freut. Nach der erfolgreichen Projekt-Akquisitionsphase der letzten zwölf Monate stehe der Umsetzung der konkreten Rollout-Planung mit dem Baubeginn von bis zu sechs Anlagen bis Ende 2025 nichts mehr im Wege. „Projektseitig sind wir bis Ende 2026 quasi ,ausverkauft‘ und freuen uns jetzt auf die Umsetzung“, betont er.

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