Abbau von illegalem Müllberg in Norderstedt beginnt

Ein illegaler Müllberg in Norderstedt wird nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen Stadt und Land Schleswig-Holstein jetzt abgeräumt. Rund 15.000 Kubikmeter unsortierter Müll – vom Bauschutt über Plastikfolien bis hin zur Dachpappe und Gefahrenstoffen – sollen in den nächsten drei Monaten abgetragen und sortiert werden. Die Stadt Norderstedt und das Land hätten eng zusammengearbeitet, damit die Räumung stattfinden kann, sagte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) bei einer heutigen Besichtigung des Geländes in einem Gewerbegebiet im Stadtteil Friedrichsgabe.

Die Stadt Norderstedt hat das Gelände über eine Zwangsversteigerung erworben und will das Grundstück später verkaufen. Der Erlös soll einen Teil der Kosten decken. Das Land Schleswig-Holstein wird nach früheren Angaben 3,8 Mio € für die Sanierung des Grundstücks zur Verfügung stellen.

Auf dem Grundstück ist wenig Platz. Daher wurden nach Angaben des Unternehmens Ehlert & Söhne, das den Berg jetzt abräumt, innerhalb von einer Woche zunächst zehn Container mit rund 38 Tonnen Abfall zum Sortieren weggebracht. Sobald mehr Platz ist, wird direkt am Müllberg sortiert – unter strengen Sicherheitsvorkehrungen für die Arbeiter. 

Im unteren Bereich des Müllhaufens habe sich im Laufe der Jahre schon ein gewisser Zersetzungsprozess vollzogen, dort werde kaum noch Verwertbares herauszubekommen sein, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Christian Strauch. Er geht davon aus, dass 5.000 bis 6.000 Tonnen nicht verwertbares Material zur Deponie transportiert werden müssen. Bis jetzt seien relativ wenig Schadstoffe gefunden worden. „Aber man weiß noch nicht, was wir im inneren und hinteren Teil vorfinden werden.“

Wie berichtet hatte der Betreiber der bis November 2020 aktiven Anlage die Grenzen der behördlichen Genehmigungen erheblich überschritten. Verstöße gab es sowohl bei der Menge als auch bei der Lagerung des Abfalls. Der Unternehmer wurde im Dezember 2022 zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung sowie 150 Stunden gemeinnütziger Arbeit und einer Geldstrafe von 598.000 € verurteilt. (dpa/eigener Bericht)

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