Boden am Wikingeck wird mit Bohrungen ausgetauscht

Die Sanierung des mit Schadstoffen belasteten Bodens am Wikingeck in Schleswig wird mit Großlochbohrungen fortgesetzt. Zum Auftakt dieser Arbeiten kamen gestern Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) und Landrat Wolfgang Buschmann (parteilos) zur Baustelle am Wikingturm. Wegen der Nähe zum Schleiufer wird nach Angaben des Umweltministeriums auf eine offene Baugrube verzichtet. Stattdessen werden hohle Stahlzylinder in den Boden gedreht und anschließend ausgebaggert. So kann der zum Teil in bis zu zehn Metern Tiefe liegende verseuchte Boden durch unbelastetes Material ersetzt werden.

Auf dem Gelände hatten ein Gaswerk und eine Dachpappenfabrik vor allem Teeröle hinterlassen. Seit mehreren Jahrzehnten wurden dadurch in größeren Mengen Teeröle in die Schlei ausgetragen.

Der Kreis Schleswig-Flensburg hatte den Auftrag für die Sanierung im Herbst letzten Jahres erteilt, obwohl die Übernahme eines Großteils der Kosten durch den Bund noch nicht geklärt war. Das Land Schleswig-Holstein fördert die Sanierung der Altlast mit 2,42 Mio €. Die Gesamtkosten betragen nach Angaben der Staatskanzlei allerdings 24,2 Mio €. Davon solle der Bund 64,25 Prozent tragen, entsprechend seinem Anteil am Grundstück. Der Kreis Schleswig-Flensburg war für die Kosten der Sanierung in Vorleistung getreten, weil der Bund bislang nicht gezahlt hat.

Mitte Februar hat das Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts entschieden, dass der Bund zunächst knapp 8,88 Mio € Vorauszahlung leisten muss, weil er Miteigentümer der Schlei und der Ufergrundstücke ist. Der Beschluss ist allerdings noch nicht rechtskräftig und der Bund habe mittlerweile Beschwerde gegen die Entscheidung eingelegt.

Mit den Sanierungsarbeiten auf dem Gelände wurde Anfang Oktober 2023 begonnen. Ein Abschluss der Arbeiten wird voraussichtlich im Oktober 2025 erwartet. (dpa/eigener Bericht)

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