TH Köln entwickelt KI-Tool fürs Wertstoffrecycling aus kontaminierten Böden

Die Technische Hochschule Köln hat im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts eine KI-basierte Software entwickelt, die Betreiber von stillgelegten und kontaminierten Industriestandorten dabei unterstützt, die Wirtschaftlichkeit des Recyclings von Metallen und Mineralien zu bewerten. Das Tool ermöglicht eine automatisierte Ermittlung von Verfahrensschritten zur Bodenuntersuchung und -behandlung. Es basiert auf Daten von neun stillgelegten Produktionsstätten in verschiedenen europäischen Ländern und bietet Empfehlungen für die nötigen Prozessketten zur Rückgewinnung der Rohstoffe.

„In der EU gibt es mehr als 100.000 stillgelegte und kontaminierte Industriestandorte. Bisher werden Späne, Schlämme oder Schlacken ausgebaggert und entsorgt. Dies ist jedoch teuer, und die Ressourcen bleiben ungenutzt. Angesichts steigender Rohstoffpreise kann sich das Recycling lohnen, allerdings müssen dabei viele Faktoren berücksichtigt werden. Wir haben eine frei zugängliche Software entwickelt, die den Betreibern und Betreiberinnen eine fundierte Grundlage für ihre Entscheidung und Empfehlungen für die nötige Prozesskette liefert“, erklärt Professor Christian Wolf vom Metabolon-Institut am Campus Gummersbach der TH Köln.

Das Forschungsprojekt „Regeneratis – Regeneration of Past Metallurgical Sites and Deposits through innovative circularity for raw materials” hatte eine Laufzeit von vier Jahren und wurde im Rahmen des EU-Programms Interreg North-West Europe gefördert. An dem Projekt waren insgesamt zehn Partner – darunter Hochschulen, Technologieinstitute und Abfallwirtschaftsverbände – aus Frankreich, Belgien, Großbritannien und Deutschland beteiligt.

Die Software kann hier heruntergeladen werden und ist kostenfrei nutzbar.

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