Kosten für Wismut-Sanierung liegen mittlerweile bei über sieben Mrd €

Die bundeseigene Wismut GmbH hat im vergangenen Jahr weitere 127,7 Mio € für die Sanierung von Altlasten aus dem Uranbergbau in Sachsen und Thüringen ausgegeben. Das waren 2,5 Mio € mehr als 2021. Damit summierten sich die Kosten für den Bund seit 1991 auf rund sieben Mrd €, informierte das Unternehmen am Dienstag in Chemnitz. Etwas mehr als die Hälfte davon entfiel auf die ehemaligen Wismut-Standorte in Thüringen.

Im letzten Jahr hätten Probleme in den Lieferketten, die Energiekrise und die Inflation die Arbeit erschwert. Dennoch sei es gelungen, das geplante Programm in den wesentlichsten Punkten zu erfüllen, heißt es weiter. Dazu gehörte, den letzten tagesnahen Grubenbau in Schlema-Alberoda zu sichern und die Sanierung der Halde 310 in Aue-Bad Schlema fertigzustellen.

„An allen Standorten befindet sich die Kernsanierung in der finalen Phase oder ist bereits abgeschlossen“, teilte die Wismut mit. Das langwierigste Großprojekt sei die Sanierung der Absetzanlage Culmitzsch in Ostthüringen, die einst der Uranaufbereitung diente. Nach aktuellem Stand werden die Arbeiten dort noch bis 2028 dauern.

Das bei den Sanierungsarbeiten anfallende Abfallaufkommen hat sich auch im letzten Jahr weiter reduziert. Laut dem aktuellen Umweltbericht sind bei der Wismut im letzten Jahr nur noch knapp 3.600 Tonnen Abfall angefallen. Gegenüber 2021 ist die Menge somit um mehr als die Hälfte gefallen. Mit fast 3.400 Tonnen entfiel auch im vergangenen Jahr mehr als 90 Prozent des Abfalls auf Bauschutt. Darüber hinaus fielen jeweils rund 100 Tonnen hausmüllähnlicher Gewerbeabfall und eine Fraktion aus Papier, Verpackungen, Sperrmüll und ölhaltigen Betriebsmitteln an. Die Schrottmenge lag nur bei etwas mehr als 20 Tonnen.

Die Abfallmengen haben sich durch den Sanierungsfortschritt inzwischen stark reduziert, betont das Unternehmen. In den Jahren 1996 und 2001 waren noch jeweils mehr als 80.000 Tonnen Abfall angefallen. In den kommenden Jahren würden aber weitere, zum Teil sehr umfangreiche, Abbrucharbeiten anstehen.

Um die Auswirkungen auf die Umwelt weiterhin im Auge zu behalten, betreibt die Wismut nach eigenen Angaben eines der größten Systeme der Umweltüberwachung in Europa. Dazu zählten mehr als 1.000 Messstellen für Grund- und 400 für Oberflächenwasser. Hinzu kämen 380 Messstellen zur Luftqualität. „Die Messergebnisse belegen, dass potenzielle Gefährdungen und nicht tolerable Umweltbelastungen weitgehend beseitigt sind“, erläuterte der Bergbausanierer. (dpa / eigener Bericht)

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -