Übernahme von Alumetal durch Hydro wird vertieft geprüft

Die EU-Kommission hat eine eingehende Prüfung der geplanten Übernahme des polnischen Recyclingunternehmens Alumetal durch den Aluminiumkonzern Hydro eingeleitet. Dies sei ein üblicher Bestandteil des Fusionskontrollverfahrens der Kommission in Fällen, in denen erste Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen einer Transaktion in der vorläufigen Bewertungsphase nicht ausgeschlossen werden können, erläuterte Hydro in einer Mitteilung. Der norwegische Konzern hatte Ende April ein Übernahmeangebot für 100 Prozent der Aktien des polnischen Recyclers gemacht. Im Juli verlängerte Hydro die Zeichnungsfrist bis zum 10. Oktober.

Nach Angaben der Kommission gibt es Bedenken, dass die geplante Übernahme den Wettbewerb bei der Herstellung und Lieferung von Aluminium-Gusslegierungen und -Vorlegierungen im Europäischen Wirtschaftsraum beeinträchtigen könnte. Es gebe die vorläufige Befürchtung, dass Hydro durch die Übernahme von Alumetal seine führende Stellung als Anbieter von Aluminiumgießereilegierungen ausbauen und einen wachsenden Wettbewerber ausschalten könnte, der preiswertere und fortschrittlichere Produkte aus recyceltem Aluminium auf den Markt bringen könne, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. „Mit unserer eingehenden Untersuchung wollen wir sicherstellen, dass die Übernahme von Alumetal durch Norsk Hydro keine negativen Auswirkungen auf die Wettbewerbslandschaft auf bestimmten Aluminiummärkten und insbesondere auf grüne Aluminiumprodukte für europäische Automobilkunden hat“, so Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

Nach Angaben von Hydro hat die Entscheidung der Kommission zur Folge, dass die rechtliche Bedingung des öffentlichen Übernahmeangebots nicht vor Ablauf der Zeichnungsfrist erfüllt werde, so dass das Übernahmeangebot auslaufe. Das Unternehmen versicherte aber, weiter an der Transaktion festzuhalten und kündigte an, in den kommenden Monaten eng mit der Kommission an der Phase-II-Prüfung zusammenzuarbeiten.

Hydro sieht in der Alumetal-Transaktion einen wichtigen Schritt zur Umsetzung seiner strategischen Agenda 2025. Diese zielt darauf ab, die Position von Hydro bei CO2-armem Aluminium durch Investitionen in das Recycling zu stärken und das Recycling von Post-Consumer-Schrott bis 2025 zu verdoppeln.

Das polnische Unternehmen Alumetal ist laut Hydro der zweitgrößte europäische Hersteller von Aluminiumgusslegierungen mit einer jährlichen Produktionskapazität von rund 275.000 Tonnen. Ferner sei Alumetal erfahren in der Sortierung von Post-Consumer-Schrott und baue derzeit eine neue, hochmoderne Sortieranlage

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