Suez schließt Rückkauf der französischen Sondermüllaktivitäten von Veolia ab

Suez hat den Kauf von Geschäftsaktivitäten im Sondermüllbereich von Veolia gestern abgeschlossen. Somit kann der Konzern einen Großteil seiner französischen Aktivitäten in diesem Bereich wieder integrieren. Bei den übernommenen Geschäften handelt es sich vor allem um Aktivitäten, die Veolia ursprünglich bei der Übernahme des Konkurrenten erworben hatte, dann aber aufgrund von kartellrechtlichen Vorgaben der EU-Kommission wieder abgeben musste. Der Wert der übernommenen Aktivitäten wird auf 690 Mio € beziffert.

Bereits im Mai hatte Suez bekannt gegeben, dass der Konzern von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen will. Ende Oktober erteilte die EU-Kommission dann ihre Zustimmung für die Transaktion. Mit der jetzt abgeschlossenen Übernahme und der Reintegration der Sondermüllaktivitäten kehre man auf diesen für die Industriekunden wichtigen Markt zurück und werde die internationale Entwicklung der Gruppe in diesem Bereich beschleunigen, kündigte Suez an.

Die übernommenen Aktivitäten decken dem Konzern zufolge alle Stufen der Wertschöpfungskette bei der Behandlung und Verwertung gefährlicher Abfälle in Frankreich ab. Sie reichen somit von der Sammlung und Aufbereitung über die Verbrennung mit energetischer Verwertung sowie der chemisch-physikalischen Behandlung bis hin zur Lagerung von Sondermüll. Konkret geht es um rund 20 Standorte in ganz Frankreich, an denen knapp 700 Mitarbeiter beschäftigt sind. Außerdem übernimmt Suez die bisher von Veolia betriebene Deponie Occitanis im Süden Frankreich.

Die Vorstandschefin von Suez, Sabrina Soussan, zeigte sich erfreut über den Abschluss der Übernahme. „Durch den Rückkauf dieser Aktivitäten und Schlüsselkompetenzen stärken wir unser Angebot in Frankreich für unsere Industriekunden. Auf internationaler Ebene wird das umfassende Fachwissen unserer Teams unsere Ambitionen auf diesem schnell wachsenden Markt unterstützen. Suez bekräftigt hiermit seinen Willen, eine offensive Entwicklungsstrategie in seinen Kerngeschäften Wasser und Abfall zu verfolgen“, erklärte sie.

Auch Veolia bestätigte den Abschluss des Verkaufs an Suez. Neben den Sondermüllaktivitäten musste sich der Konzern aufgrund kartellrechtlicher Vorgaben der EU-Kommission auch von Aktivitäten im Bereich der mobilen Wasseraufbereitung in Europa sowie der industriellen Wasseraufbereitung in Frankreich trennen. Erstere ging an Saur, zweitere wurde an den Umweltdienstleister Seche Environment veräußert.

Den Gesamtwert der drei veräußerten Pakete beziffert Veolia auf rund 920 Mio €. Das Geld will der Konzern zum Schuldenabbau sowie zur Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe nutzen. Trotz des Verkaufs werde man auch künftig in den betreffenden Segmenten Sondermüll, Brauchwasser und mobile Anlagen „eine wichtige Rolle spielen“, betonte Veolia.

Aufgrund von Einwänden der britischen Wettbewerbsbehörde muss Veolia auch die von Suez übernommenen Aktivitäten in den Bereichen Recycling und Entsorgung im Vereinigten Königreich wieder abgeben. Hier machte das „neue Suez“ ebenfalls von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch. Als Kaufpreis dafür wurden zwei Mrd Pfund – umgerechnet rund 2,3 Mrd € – vereinbart.

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