Li-Cycle plant Entlassung von 60 Mitarbeitern

Der kanadische Batterieverwerter Li-Cycle plant die Entlassung von 60 Mitarbeitern, darunter auch leitende Angestellte, um jährlich rund zehn Mio US-Dollar einzusparen und sich auf die Fertigstellung seiner Recycling-Anlage in Rochester, USA, zu konzentrieren. Bereits im November hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass die Kosten für das Werk von 560 Mio auf bis zu eine Mrd US-Dollar steigen würden. Seitdem wurde an Umstrukturierungen und Strategieprüfungen gearbeitet, um die Finanzierung des Projekts zu sichern und die Liquidität von Li-Cycle zu erhalten.

Vergangene Woche kündigte das Unternehmen als Maßnahme zur Konsolidierung die Anpassung seiner Organisationsstruktur an: Dabei sollen 17 Prozent des Personalbestands abgebaut werden. Anschließend hat Li-Cycle noch rund 200 Beschäftigte. Welche Werke konkret betroffen sind und ob es Auswirkungen auf den kürzlich eröffneten Standort bei Magdeburg gibt, wurde nicht bekanntgegeben.

Die Überprüfung der Zukunftspläne für den Rochester-Hub stehe weiterhin im Fokus der Bemühungen, kommentierte CEO Ajay Kochhar die Umstrukturierung. In diesem Rahmen gibt Tim Johnston, Mitbegründer und Executive Chairman von Li-Cycle, seine operative Führungsrolle auf und übernimmt interimsweise den Vorsitz im Verwaltungsrat. Außerdem wird der für das internationale Geschäft verantwortliche Manager das Unternehmen verlassen, ebenso wie die Chefin der Finanzabteilung, teilte Li-Cycle mit.

In den letzten Jahren hat das in Toronto ansässige Unternehmen eine ehrgeizige Wachstumsstrategie verfolgt und weltweit Spoke-Anlagen zum Schreddern von Altbatterien aufgebaut. Die dort produzierte Schwarzmasse soll künftig in der Hub-Anlage in Rochester weiterverarbeitet und die wertvollen Metalle daraus extrahiert werden. Durch die massive Überschreitung – fast Verdoppelung – der Kosten für das „Flaggschiff“-Projekt geriet Li-Cycle jedoch unter Druck. Zur Sicherung der Liquidität nahm das Unternehmen Mitte März wie berichtet eine Investition von seinem langfristigen Partner Glencore in Form einer Wandelanleihe über 75 Mio Dollar an.

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