Gallium und Germanium: Forscher wollen alte Halden und Deponien nutzen

Deutschland und Europa ringen um mehr Unabhängigkeit bei Rohstoffen. Dass dies in Zukunft wichtiger wird, zeigen jüngste Restriktionen beim Export von Gallium und Germanium in China. Freiberger Forscher sehen dabei alte Deponien und Bergbauhalden als Schatz. Doch kann der wirtschaftlich vertretbar gehoben werden?

Das Halbmetall Germanium ist heute immens wichtig etwa für Infrarot- und Glasfasertechnik. Weltweit werden davon nur wenige Hundert Tonnen pro Jahr produziert, überwiegend in China. Nur etwas mehr sind es bei Gallium, das für Mikrochips auch in der sächsischen Halbleiterindustrie verarbeitet wird. Die EU stuft beide als kritische Rohstoffe ein und will unabhängiger von Importen werden. Das Potenzial sei da, sagen Wissenschaftler der Bergakademie Freiberg. Um diese Rohstoffe hierzulande mehr zu gewinnen, müssten noch nicht einmal Stollen in den Berg getrieben werden.

„Wir sind kein rohstoffarmes Land“, sagt Martin Bertau, Direktor des Instituts für Technische Chemie der Bergakademie. Sie würden bisher nur zu wenig genutzt. Dabei denkt er gar nicht an Vorkommen in den Tiefen der Erde, die aufwendig mit Bohrungen genauer erkundet werden müssten. Bertau nimmt stattdessen alte Halden in den Blick. Gallium etwa komme in höherer Konzentration in Bauxit vor, dem Grundstoff für Aluminium. Bei dessen Herstellung bleibt Rotschlamm übrig, der auf Deponien landet - und mit ihm das Gallium. „Rotschlamm haben wir in sagenhaften Mengen in Deutschland herumliegen.“...

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