Auf dem Gelände des Entsorgers Alba in Pforzheim hat es zum zweiten Mal innerhalb eines Monats einen schweren Brand gegeben. Die Polizei schätzt auch dieses Mal den Schaden auf mehrere Mio €. Rund 40 Tonnen Abfallstoffe, vorwiegend aus Papier und Holz, waren nach Angaben des Polizeipräsidiums Pforzheim in Brand geraten. Eine Lagerhalle brannte aus.
„Eine Aussage zur Brandursache kann noch nicht getroffen werden“, hieß es seitens der Ermittler. Ein Alba-Unternehmenssprecher machte keine Angaben zur Schadenshöhe. Es dauere, bis die Versicherung diese ermittelt habe. „Wir halten die Ermittlungsbehörden dazu an, äußerst genau nach der Brandursache zu suchen“, erklärte der Sprecher. „Nach dem zweiten Feuer ist Brandstiftung nicht mehr auszuschließen“, ergänzte dieser. Eine Brandschneise habe am Dienstag verhindert, dass sich das Feuer auf eine benachbarte Halle ausbreitete, teilte der Sprecher mit. Zur Beurteilung des Brandgeschehens wurde laut der Polizei temporär auch ein Polizeihubschrauber und eine Drohne eingesetzt. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Löschwasservorräte und ein naher gelegener Hydrant hätten wohl Schlimmeres verhindert. Verletzt wurde niemand. Während der Löscharbeiten sperrte die Polizei die Bundesstraße 294 sowie den parallellaufenden Schienenverkehr Richtung Neuenbürg im Enzkreis.
Brandursache waren wohl
falsch entsorgte Akkus
Am Donnerstag wurde dann der geäußerte Verdacht der Brandstiftung ad acta gelegt. Nach Auffassung der Polizei waren wohl falsch entsorgte Akkus für den Brand verantwortlich. Die Ermittlungen hätten weder Hinweise auf Brandstiftung noch auf eine technische Störung gebracht, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Würden Lithium-Ionen-Akkus beschädigt, könnten chemische Reaktionen schlagartig zu extremer Hitze und dem Ausbruch eines Feuers führen.
Ende Juli sind bereits ein anderes Gebäude auf dem Gelände und eine Lagerhalle am Standort Karlsruhe-Waghäusel abgebrannt (EUWID 31 / 2022). Am Standort in Pforzheim war die Ursache wohl falsch entsorgter Elektroschrott (EUWID 32 / 2022). Der Schaden der vollständig abgebrannten Halle in der Kreisstadt lag bei 5 Mio €. Weitere 600.000 € Schaden wurden beim Brand in Waghäusel verursacht.
