Wein aus dem Zapfhahn für einen geringeren CO2-Fußabdruck

Das Startup Ebb & Flow Keg arbeitet mit Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) an einem Mehrwegsystem für Wein. Dabei wird Wein anstatt in Glasflaschen in Edelstahlfässer gefüllt und in der Gastronomie ähnlich wie Bier gezapft, berichtete die DBU am Mittwoch.

„Die Einweg-Glasflasche verursacht etwa die Hälfte des CO2-Fußabdrucks einer Flasche Wein“, sagt Volker Berding, Leiter des DBU-Referats Ressourcenmanagement. Die Lebensdauer der Flaschen sei dabei meistens ziemlich kurz. Zwar werde Glas in Deutschland zu einem großen Anteil recycelt. Aber, so Berding: „Auch das benötigt etwa für den Transport oder das Schmelzen viel Energie, bevor die Ressourcen wieder in die Lieferkette gelangen.“

Ebb & Flow Keg möchte nun vor allem die bisher fehlende Infrastruktur für Mehrweglösungen für Wein schaffen. Diese soll in erster Linie in den Bereichen Gastronomie, Catering und Festivals die Einweg-Glasflasche ersetzen. „Wir fahren zu den Winzerinnen und Winzern und füllen den Wein in Kegs – das sind große, wiederverwendbare Fässer aus Edelstahl“, erklärt Deandra Anderson von Ebb & Flow Keg.

Ein 20-Liter-Keg ersetzt laut dem Startup pro Befüllung etwa 27 Weinflaschen samt Etiketten, Korken und Kartons – und das bei einer Lebensdauer von etwa 30 Jahren. Neben den geringeren CO2-Emissionen spare das auf Fässern basierende Mehrwegsystem zudem Lagerplatz ein.

Die Fässer können laut Anderson einfach an vorhandene Zapfanlagen angeschlossen werden. „Nach dem Gebrauch holen wir die Kegs ab und reinigen sie – dann sind sie wieder einsatzbereit“, erklärt Anderson.

Mithilfe der DBU-Förderung will Ebb & Flow auch digitale Lösungen für die Infrastruktur implementieren. „Die digitalen Tools unterstützen uns bei der Rückhollogistik und Prozessoptimierung“, sagt Anderson. Außerdem will das Team die Infrastruktur etwa durch eine Füll- und Reinigungsstation weiter ausbauen.

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