Spezialglashersteller Schott will Kreislauf bei Kochfeldern und Pharmaglas schließen

Zwei Pilotprojekte / Keine gesetzlichen Sammelvorgaben

Der Mainzer Spezialglashersteller Schott kündigt ehrgeizige Schritte zur Förderung der Kreislaufwirtschaft an. Mit Blick auf die Ziele des EU Green Deals plant das Unternehmen zwei wegweisende Pilotprojekte zum Recycling von Glaskeramik-Kochfeldern und Pharmaglas. „Wir wollen gebrauchte Spezialgläser und Glaskeramiken recyceln und damit wertvolle Rohstoffe erhalten und wiederverwerten – in Einklang mit den Zielen des EU Green Deals", erklärt Jörn Besinger, der die Kreislaufprojekte des Technologiekonzerns koordiniert.

Ein zentraler Fokus liegt auf dem Lithium-Rückgewinnungspotenzial aus Glaskeramik-Kochfeldern, das einen bedeutenden Bestandteil von Elektroauto-Batterien bildet. Jedoch stehen technische Herausforderungen bevor, da Glaskeramiken und Spezialgläser höhere Qualitätsanforderungen haben und bei deutlich höheren Temperaturen geschmolzen werden müssen als Behälter- oder Flachglas. Trotz dieser Hindernisse plant Schott, mit den Pilotprojekten wichtige Erkenntnisse zu gewinnen und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zu erleichtern.

Der Mangel an gesetzlichen Vorgaben zum Beispiel in Deutschland und auf EU-Ebene für das sortenreine Sammeln von Spezialgläsern stellt eine weitere Herausforderung dar. Glaskeramik-Kochfelder etwa werden nicht getrennt von anderen Großgeräten, sondern in Wertstoffhöfen mit anderen Geräten gemeinsam in Containern gesammelt und später an anderer Stelle geschreddert. Wichtige Rohstoffe wie Lithium gingen dabei unwiederbringlich verloren. Beim bisherigen Vorgehen werden nach Berechnungen von Schott im Jahr 2030 allein in Deutschland rund drei Mio Glaskeramikkochfelder und damit 10.000 Tonnen Glaskeramik auf Deponien landen. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender von Schott, appelliert daher an die deutsche und europäische Politik, bessere Rahmenbedingungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft zu schaffen....

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