Pekutherm und Exolon kooperieren beim Recycling von Thermoplasten

Die belgische Exolon Group, ein Hersteller von Polycarbonat (PC)-Platten, hat mit dem deutschen Kunststoffrecycler Pekutherm eine Kooperationsvereinbarung für das Recycling von Thermoplasten geschlossen. Im Rahmen des von Exolon ins Leben gerufenen Projektes „Closing the Loop“ können Exolon-Kunden ihr Abfallmaterial bei Pekutherm recyceln lassen und so zu einer Kreislauflösung beitragen, teilte Pekutherm am Dienstag mit. Pekutherm setzt bereits seit längerem ein Sammel- und Recycling-Konzept für hochwertige Thermoplaste wie Acrylglas (PMMA) und PC um, das als Partnerprogramm für Kunststoffverarbeiter zur Verfügung steht.

„Jeder unserer Kunden kann bei unserem Partner Pekutherm Sammelboxen für Altmaterial und Verschnitt anfordern und über diese Einlieferungen das für unser ‚Closing-the-Loop‘-Projekt nötige Rohmaterial liefern“, sagt Wim Van Eynde, Head of Product Management bei der Exolon Group.

Alle angelieferten thermoplastischen Kunststoffe würden aufbereitet und landen so weder auf Mülldeponien noch in der Verbrennung. Darüber hinaus verbleibe das gesamte Material in der EU und werde nicht anderweitig entsorgt. Das gewonnene Mahlgut werde von der Exolon Group im Anschluss wieder zu Kunststoff-Platten verarbeitet. Je nach Plattentyp werden unterschiedliche Mengen Rezyklat – von 25 bis nahezu 100 Prozent – beigemischt.

„Das Material wird direkt vor Ort beim Verarbeiter thermoplastischer Halbzeuge gesammelt. Die dazu nötigen klappbaren und platzsparenden Sammelcontainer stellen wir zur Verfügung. Diese Ecoboxen werden von uns dann wieder abgeholt, die Menge für die Einlieferer sogar vergütet und dann in unserem Werk sortiert, aufbereitet und granuliert. Damit erfüllen wir die zu einem Closed-Loop-Verfahren nötige Reinheit. Das Granulat liefern wir Herstellern wie der Exolon Group zu, die so neues Material mit deutlich weniger Belastung für die Umwelt produzieren können“, erklärt Heiko Pfister, Geschäftsführer von Pekutherm.

Die Verwendung der Rezyklate verursacht laut Pekutherm deutlich weniger Umweltbelastung und CO2-Ausstoß als die Nutzung von Neuware. Pro 100 Tonnen genutztem Recycling-Material könnten fast 500 Tonnen CO2 eingespart werden, so das Unternehmen. Die Partner des Unternehmens können ein speziell entwickeltes Recycling-Siegel für das Pekutherm-Partnerprogramm führen und damit die Teilnahme an der Initiative nach außen zeigen.

Pekutherm ist spezialisiert auf das Recycling von Polycarbonat und Acryglas sowie auf die Herstellung sortenreiner Rezyklate. Anfang letzten Jahres hat Pekutherm gemeinsam mit dem Anbieter von Markermaterialien und Detektionsverfahren Polysecure, der Hochschule Pforzheim und dem Acrylglas-Hersteller Röhm ein Projekt für die Entwicklung eines durchgängigen Konzepts für das werkstoffliche Recycling von gebrauchtem Acrylglas ins Leben gerufen. Das Projekt läuft noch bis Anfang 2025 und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit insgesamt knapp 250.000 € gefördert. Pekutherm beschäftigt rund 40 Mitarbeitende und verarbeitet etwa 5.000 Tonnen Kunststoffe pro Jahr.

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