PMMA-Recyclingkonzept in Arbeit

Ein durchgängiges Konzept für das werkstoffliche Recycling von gebrauchtem Acrylglas (PMMA) entwickeln der Kunststoffrecycler Pekutherm, der Anbieter von Markermaterialien und Detektionsverfahren Polysecure, die Hochschule Pforzheim und der Acrylglas-Hersteller Röhm. Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit insgesamt knapp 250.000 € gefördert.

Das Projekt PACE – „PMMA in der Circular Economy“ läuft ab Februar zwei Jahre. Gebrauchtes Acrylglas wird deutschlandweit erst zu zehn Prozent rezykliert, berichtet Pekutherm. Das Volumen des europäischen Halbzeug-Marktes für Acrylglas betrug 2020 etwa 230.000 Tonnen.

Pekutherm aus Geisenheim gilt als eines der wichtigsten PMMA-Recyclingunternehmen Deutschlands. Wie Geschäftsführer Heiko Pfister sagte, gebe es derzeit eine starke Nachfrage nach qualitätsgesicherten Rezyklaten. „Um den Markt weiter gut bedienen zu können, müssen wir weitere Materialquellen erschließen, ohne Abstriche an unserer Produktqualität zu machen.“

In dem Projekt geht es um gebrauchte folien- und plattenförmige PMMA-Halbzeuge, die sowohl aus Post-Industrial- als auch aus Post-Consumer-Quellen stammen. Dabei wird mit dem Einsatz von Fluoreszenzmarkern ein neuer Ansatz verfolgt. „Die Fluoreszenzmarker von Polysecure können wie andere Kunststoff-Additive einfach bei der Kunststoff-Formgebung eingearbeitet werden und sind im Recycling einfach zu erkennen. Hierbei kann die Erkennung sowohl manuell als auch automatisiert im Sort4Circle-Prozess von Polysecure umgesetzt werden“, betont Polysecure-Projektleiter Reiner Just. Im Rahmen des Vorhabens soll unter anderem ein mobiler Detektor entwickelt und getestet werden, mit dessen Hilfe insbesondere große, plattenförmige Halbzeuge vor einer Zerkleinerung verlässlich identifiziert werden können.

Koordiniert wird das Forschungsprojekt von der Fakultät für Technik Nachhaltige Produktentwicklung an der Hochschule Pforzheim. „Wir werden die technischen Entwicklungen systematisch durchführen und mit einer ökobilanziellen Bewertung begleiten“, kündigt Professor Jörg Woidasky von der Hochschule Pforzheim an.

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