Voith schließt Kreislauf in der Produktion von Pressfilzen

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Der Technologiekonzern Voith hat eine neues Konzept zum Recycling von Pressfilzen für die Papierproduktion entwickelt. Der Geschäftsbereich Voith Paper werde künftig ein Cradle-to-Cradle-Konzept umsetzen und einen möglichst geschlossenen Materialkreislauf für Pressfilze schaffen. Recycling sei ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Voith Paper, berichtete das Unternehmen gestern.

„Durch die konsequente Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie priorisieren wir die stoffliche Verwertung vor der energetischen Verwertung und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Dies entspricht nicht nur den europäischen Vorgaben, sondern liegt auch im Interesse unserer Kunden, insbesondere derjenigen, die im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie kontinuierliche Verbesserungsmaßnahmen anstreben“, erklärt Robert Eberhardt, Senior R&D Manager Press & Materials bei Voith Paper.

In Europa ist dem Unternehmen zufolge bereits ein erheblicher Anteil der Filze von Voith recycelbar. Hierfür habe Voith Paper ein entsprechendes „Design for Recycling“ eingeführt. Während des gesamten Produktentwicklungs- und -herstellungszyklus würde darauf geachtet, ausschließlich recycelbare Materialien zu verwenden. Im Rahmen einer Pilotphase wurden gebrauchte Pressfilze am Ende des Produktlebenszyklus bereits beim Kunden eingesammelt und bei dem italienischen Partnerunternehmen Aquafil recycelt. Aktuell befinde sich das Logistikkonzept in der Entwicklung und Prüfung.

Polyamid-Garne aus Rezyklaten in Filzproduktion

Bei der Produktion von Pressfilzen wird Polyamid verwendet, dessen Herstellung laut Voith sehr energieintensiv ist. Um den damit verbundenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, verwendet Voith ein chemisch recyceltes Polyamid-Granulat, das ebenfalls von Aquafil bezogen wird. Aus diesem Granulat werden am Voith-Standort Summerville, USA, neue Polyamid-Garne für die Filzproduktion hergestellt. Die Garne aus 100 Prozent Recyclingmaterial reduzieren Voith zufolge den CO2-Fußabdruck im Vergleich zu Garnen aus Neumaterial um 80 Prozent.

Ein Pilotprojekt zur Einführung der Garne aus recyceltem Polyamid werde derzeit am schwedischen Unternehmensstandort in Högsjö umgesetzt, berichtet Voith. Ziel sei es, diese Garne zunächst im dreistelligen Tonnenbereich pro Jahr einzusetzen. Die Garne aus recyceltem Polyamid seien qualitativ vergleichbar mit Garnen aus Neuware, erklärt Lidia Loskan, R&D Project Manager Sustainability bei Voith Paper.

Verwertung von Produktionsabfällen

Voith Paper verwertet auch Produktionsabfälle der europäischen Standorte in der Produktion wieder. Abfälle wie Garnreste, Fasern und Randabschnitte aus der Filzproduktion, würden recycelt und in den Stoffkreislauf zurückgeführt, berichtet das Unternehmen. Dies sei aufgrund des „Design for Recycling“ nun problemlos möglich.

Robert Eberhardt betont abschließend: „Wir sind stolz darauf, der Papierindustrie zukünftig einen geschlossenen Materialkreislauf für Pressfilze anbieten zu können und damit den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte deutlich zu reduzieren. Unsere Bemühungen im Bereich Recycling tragen dazu bei, die Kreislaufwirtschaft zu fördern und die Ressourceneffizienz zu steigern, was für eine nachhaltige Zukunft unserer Branche von entscheidender Bedeutung ist.“

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