P-Rückgewinnung: Verbundprojekt R-Rhenania geht in die letzte Phase

Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Verbundprojekt R-Rhenania zur Herstellung von Phosphatdünger aus Klärschlamm-Monoverbrennungsaschen geht in Kürze in die letzte Phase. Das gab die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) gegenüber EUWID bekannt. Als Koordinatorin dieses Projekts unterstützt die BAM die Integration des thermochemischen AshDec-Verfahrens in der Monoverbrennungsanlage der Emter GmbH im bayerischen Altenstadt.

Im April dieses Jahres schließt Emter den Umbau der Anlagenperipherie ab, damit im Sommer das neue Verfahren in Betrieb gehen kann. Dann würden jährlich 15.000 Tonnen Phosphatdünger erzeugt, teilte das Unternehmen mit. Die hierzu notwendige Vertriebsstruktur sei aufgebaut. Der vorgesehene Zeitplan werde eingehalten.

Wie berichtet, gehört R-Rhenania zur BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Phosphor-Recycling (RePhoR)“ und läuft noch bis Ende Juni 2026. Im vergangenen Jahr sind die sieben an RePhoR beteiligten Projekte in die praktische Umsetzung gegangen. Die Monoverbrennungsanlage von Emter verarbeitet jährlich bis zu 55.000 Tonnen Klärschlamm-Trockensubstanz. Die dabei anfallenden 15.000 Tonnen Klärschlammasche seien zwar schwermetallarm, hätten aber eine geringe Phosphatdüngewirkung, erklärte das Unternehmen.

AshDec-Verfahren soll gut verwertbare Phosphatverbindungen hervorbringen

Mit dem AshDec-Verfahren sollen die Phosphate aus der Asche in gut verwertbare Phosphatverbindungen umgewandelt und gleichzeitig die Gehalte an Schwermetallen weiter reduziert werden. Zudem sollen im Projekt die Umweltverträglichkeit der industriellen Demonstrationsanlage sowie die Übertragbarkeit des thermochemischen Verfahrens auf weitere Regionen und stärker schwermetallbelastete Aschen untersucht werden.

In Altenstadt war die Rostfeuerung bisher eine normale Monoverbrennung für Klärschlamm, teilte Emter weiter mit. Aktuell würden unter anderem neue Silos und eine Mischdosierung aufgebaut und integriert. Diese würden benötigt, um vor der Verbrennung das Additiv in den Klärschlamm zu mischen.

Anschließend werde diese Mischung aus Klärschlamm und Natrium-Additiv in der Rostfeuerung verbrannt, wobei das Natrium in das Asche-Produkt eingebaut wird. Der so entstandene Phosphatdünger enthalte die pflanzenverfügbaren Calcium-Natrium-Phosphate. Die hohe Wirksamkeit des Düngers sei in vielen Pflanzenversuchen bestätigt worden, so die BAM.

Integration direkt in die Verbrennung ist energieeffizientere Variante

Im Vergleich zum einer Verbrennungsanlage nachgeschalteten Drehrohrofenprozess ist die Integration des AshDec-Verfahrens direkt in die Verbrennung eine energieeffizientere Variante, da so die Kosten für die Beheizung des Prozesses mit Erdgas reduziert werden können. Hierfür mussten die Parameter der Verbrennung angepasst werden, berichtete Emter. Bisherigen Projektergebnissen zufolge konnte in den Produkten sowohl für die Pflanzenverfügbarkeit des Phosphats als auch für die Entfernung der flüchtigen Schwermetalle Arsen, Cadmium und Blei eine Vergleichbarkeit mit den Produkten aus dem nachgeschalteten Drehrohrofenprozess gezeigt werden.

Der Betrieb der Anlage wird wissenschaftlich durch das Projekt R-Rhenania begleitet, optimiert und die Qualität der Produkte kontinuierlich untersucht. Der Anlagenbetreiber Emter und der Düngemittelhersteller Sepura werden den aschebasierten Sekundärrohstoff zu einem marktfähigen Düngemittel für den regionalen Vertrieb konfektionieren.

- Anzeige -
Relevante Märkte
Hier finden Sie passende Marktpreise

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -