Mehr Insolvenzen bei Entsorgern

In Deutschland haben im vergangenen Jahr insgesamt 23 Entsorgungsunternehmen Insolvenz angemeldet. Damit ist die Zahl der Insolvenzen in der Entsorgungsbranche nach dem rückläufigen Trend der Vorjahre wieder leicht angestiegen. Im Jahr 2022 mussten 20 Entsorger Insolvenz anmelden, 2021 waren es 30 Unternehmen und in den Jahren 2019 und 2020 gingen jeweils rund 40 Entsorger insolvent.

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurde im letzten Jahr für 16 Unternehmen aus den Bereichen Sammlung, Abfallbeseitigung, Rückgewinnung sowie der Beseitigung von Umweltverschmutzung und der sonstigen Entsorgung das Insolvenzverfahren eröffnet. Bei sieben Unternehmen wurde das Verfahren mangels Masse abgewiesen.

Konkret bekannt wurden die Insolvenzen der beiden im Kunststoffrecycling tätigen Unternehmen GFR Recycling und GFR Entsorgung in Henstedt-Uzburg. Und auch die auf die Verarbeitung von PP-Folie spezialisierte HC Plastics GmbH mit Sitz in Swisttal bei Bonn musste im letzten Jahr Insolvenz anmelden.

Volumen offener Forderungen wächst stärker als Zahl der Insolvenzen

Im letzten Jahr meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen insgesamt 17.800 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 22 Prozent mehr als noch 2022. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 fiel die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023 aber immer noch um fünf Prozent niedriger aus. Und auch im historischen Vergleich sei die Zahl der Unternehmensinsolvenzen sehr niedrig, betont das Statistische Bundesamt. So sorgte die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 für knapp 32.700 Unternehmensinsolvenzen – über 80 Prozent mehr als im letzten Jahr.

Noch stärker als die Zahl der Insolvenzen ist im letzten Jahr das Volumen der dabei ausstehenden Forderungen gestiegen. So bezifferten die Amtsgerichte die Forderungen der Gläubiger aus den im Jahr 2023 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen auf rund 26,6 Mrd €. Im Jahr davor lagen die Forderungen nur bei rund 14,8 Mrd €. Eine Ursache ist die stark gestiegene Zahl von „Großinsolvenzen“ mit offenen Forderungen von mindestens 25 Mio €, berichtet die Statistikbehörde. Hier stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr von 100 auf 138 an.

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