Remondis darf Altglasrecycler übernehmen

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Das Bundeskartellamt hat nach vertiefter Prüfung die Übernahme der Altglasaufbereitung der Familie Vanswartenbrouck (VSB Group) durch die Rhenus Recycling GmbH freigegeben. Wie Kartellamtspräsident Andreas Mundt sagt, kommen in der betroffenen Region die Unternehmen zusammen auf sehr hohe Marktanteile. Sie haben einen großen Vorsprung vor den wenigen mittelständischen Wettbewerbern. „Trotzdem war der Zusammenschluss letztlich freizugeben, da es sich bei dem Marktgebiet um einen sogenannten Bagatellmarkt handelte", so Mundt.

Nach den Ermittlungen des Bundeskartellamts sind die Glasarten Hohlglas und Flachglas getrennt zu betrachten. Das Bundeskartellamt hat insbesondere den Bereich der Aufbereitung von Hohlglas-Rohscherben intensiv untersucht. Es zeigte sich, dass der räumlich relevante Markt um die Anlage in Dormagen im Wesentlichen Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie grenznahe Gebiete in Belgien und den Niederlanden umfasst, von wo in beträchtlichem Umfang Rohscherben zur Aufbereitung nach Deutschland importiert werden. Auf diesem Markt erreichen die Zusammenschlussbeteiligten Marktanteile, die weit über der gesetzlichen Schwelle von 40 Prozent liegen, ab der eine marktbeherrschende Stellung vermutet wird.

Die Ermittlungen zeigten jedoch, dass auf dem inländischen Teil des Marktes im letzten Kalenderjahr weniger als 15 Mio € umgesetzt wurden, sodass es sich um einen sogenannten Bagatellmarkt handelt und keine Untersagung wegen wettbewerblicher Probleme auf diesem Markt ausgesprochen werden konnte.

VSB gibt zwei Standorte an Remondis ab

VSB will ihre Glasrecyclingaktivitäten in Belgien und Deutschland an die Tochter des Rethmann-Konzerns abgeben. Dabei geht es zum einen um die Firma GRL im belgischen Lummen, die über eine Aufbereitungskapazität von jährlich 160.000 Tonnen Altglas verfügt, und zum anderen um das Schwesterunternehmen GRI in Dormagen. Der Standort in Dormagen kann jährlich 280.000 Tonnen Flach- und Hohlglas für die Glasindustrie aufbereiten.

Laut Rhenus Recycling, die inzwischen vollständig dem Remondis-Konzern gehört, werden an beiden Standorten insgesamt 100 Mitarbeiter übernommen. Die zum Rethmann-Konzern gehörende Rhenus-Gruppe verfügt laut Kartellamt mit fünf eigenen und drei von Gemeinschaftsunternehmen betriebenen Anlagen schon bislang über die meisten Glasaufbereitungsanlagen und die größten Aufbereitungskapazitäten in Deutschland.

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