BDE erneuert Forderung nach Recycling-Label

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft hat sich erneut für die Einführung eines Recycling-Labels ausgesprochen. „Ein Recycling-Label macht die Beschaffung einfacher und unbürokratischer. Ein solches staatliches Gütesiegel wäre ein Turbo für die Transformation“, erklärte BDE-Präsident Peter Kurth anlässlich des in den nächsten Wochen erwarteten Referentenentwurfs zur Transformation des Vergaberechts.

Die seit einem Jahr intensiv laufenden Vorbereitungen des Bundeswirtschaftsministeriums für ein Vergabetransformationspaket begrüßt der Verband ausdrücklich. Aus Sicht von Kurth hat die öffentliche Hand aufgrund des Beschaffungsvolumens von allein in Deutschland über 400 Mrd € im Jahr den „Schlüssel zur Rohstoffwende“ in der Hand. Sie entscheide maßgeblich über den Erfolg der Transformation des Wirtschaftsstandorts Deutschland. „Ein leicht verständliches staatliches Recycling-Label, das Auskunft über den Rezyklateinsatz und die Recyclingfähigkeit eines Produktes gibt, würde den Beschaffern den ökologischen Einkauf erleichtern“, erklärt der BDE-Präsident.

Der Verband erinnert die Ampel-Regierung auch an ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, ein Recycling-Label einzuführen. Tatsächlich schreitet die Einführung eines solchen Labels nur langsam voran. Nachdem der Bundestag im letzten Jahr Fördermittel für die Erarbeitung eines Recycling-Labels freigegeben hatte, hat das Umweltbundesamt diesen Sommer ein Forschungsvorhaben dazu ausgeschrieben. Die Arbeiten hierzu sollen erst Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

„Seit Jahren hören wir von allen politischen Entscheidungsträgern, wie wichtig das Instrument der öffentlichen ökologischen Beschaffung sei. Tatsächlich wissen wir von Rückmeldungen aus der Mitgliedschaft, dass weit mehr als 80 Prozent der zu bearbeitenden Ausschreibungen als Zuschlagskriterium allein den Preis wählen“, kritisiert Kurth. Aus der Praxis wisse man außerdem, dass viele Beschaffer gerne ökologisch beschaffen und auch einen Fokus auf den Rezyklateinsatz legen würden. Das sei aber bisher zu kompliziert und zeitaufwändig, betont der Verbandspräsident die Notwendigkeit für ein Label.

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