Batterierücknahmesysteme starten gemeinsame Informationskampagne

Die in Deutschland tätigen Rücknahmesysteme für Gerätebatterien starten eine gemeinsame Informationskampagne. Damit sollen Verbraucher über die richtige Entsorgung von alten Batterien und Akkus informiert und die Sammelmengen gesteigert werden. Startpunkt der Kampagne ist der morgige Internationale Tag der Batterie.

Mit der gemeinsamen Kampagne „Batterie zurück“ kommen die Systeme ihrer Verpflichtung nach § 18 des Batteriegesetzes (BattG) nach. Zukünftig werde es etwa ein einheitliches Logo an den Sammelpunkten geben, um die Wiedererkennbarkeit zu erhöhen, teilten die Systeme mit. Darüber hinaus bietet die Website www.batterie-zurueck.de Informationen über Batterien und Akkus, deren richtige Nutzung, mögliche Gefahren sowie die korrekte Entsorgung.

Beteiligt an der Kampagne sind die Systembetreiber DS Entsorgungs- und Dienstleistungs- GmbH, Gemeinsames Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH, IFA Ingenieurgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltlogistik mbH, RLG Systems AG sowie die Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien.

VBS appelliert ebenfalls an Verbraucher

Auch der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen (VBS) nimmt den Internationalen Tag der Batterie zum Anlass an die Verbraucher zu appellieren, ausgediente Akkus und Batterien nicht einfach in den Müll zu werfen, sondern diese richtig zu entsorgen. Die Bundesratsinitiative der Bayerischen Staatsregierung zum Verbot von Einweg-E-Zigaretten stoße auf große Zustimmung bei der mittelständisch geprägten privaten bayerischen Entsorgungswirtschaft. In den Restmüll-, Papier- und Verpackungstonnen seien immer noch zu viele Batterien, Akkus und Elektrogeräte zu finden, erklärt der Verband mit Verweis auf Sammelstatistiken, wonach in Deutschland weniger als die Hälfte der Gerätebatterien regulär erfasst werden.

„Altbatterien können giftige Schwermetalle wie Quecksilber, Cadmium und Blei enthalten, in der Mülltonne stellen sie eine Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Besondere Probleme bereiten den Entsorgern Lithium-Ionen-Akkus, die falsch in Abfalltonnen entsorgt werden: sie sorgen für eine hohe Brandgefahr in Sammelbehältern, LKW und Sortieranlagen“, warnt VBS-Präsident Stefan Böhme. Der Gesetzgeber müsse daher die Rahmenbedingungen so setzen, dass die Sammelquote deutlich erhöht wird. „Dem Verbraucher muss die richtige Entsorgung über entsprechende Batterierücknahme-Systeme beim Handel oder den Wertstoffhöfen der Kommunen erleichtert und besser bekannt gemacht werden“, so Böhme weiter.

Saubermacher ruft zur richtigen Mülltrennung in Österreich auf

Auch in Österreich stellen falsch entsorgte Lithium-Ionen-Batterien zudem ein Brandrisiko für die Entsorgungswirtschaft dar, betont die Saubermacher AG. Über 850 Tonnen Batterien und Akkus landeten jedes Jahr in Österreichs Restmülltonnen und gingen damit auch für das Recycling verloren. Daher ruft der Entsorger anlässlich des Internationalen Tages der Batterie gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund und dem Dachverband der steirischen Abfallwirtschaftsverbände zur richtigen Mülltrennung auf.

„Die Herausforderung der nächsten Jahre wird sein, die Bevölkerung mit Aufklärungsarbeit zu ermutigen, Batterien noch gewissenhafter zu entsorgen“, erklärte Saubermacher-Gründer Hans Roth. Er verweist dabei auch auf die steigenden Sammelziele der neuen EU-Batterieverordnung. Der Entsorger bereite sich bereits auf steigende Batteriemengen vor, um seinen Kunden auch weiterhin Entsorgungssicherheit bieten zu können, so Roth weiter.

bvse weist auf Notwendigkeit zur Batterieentnahme aus Altgeräten hin

Andreas Habel vom Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung macht zum Internationalen Tag der Batterie ebenfalls auf die immense Brandgefahr von nicht ordnungsgemäß entsorgten Altbatterien aufmerksam. „Wir haben es in den letzten Monaten mit vermehrten Brandereignissen in Recyclingunternehmen zu tun, die auf Lithium-Ionen-Batterien und Lithiumzellen zurückzuführen sind“, so der bvse-Fachreferent.

Grund hierfür sei, dass diese Batterien im Restmüll oder der Gelben Tonne landen oder aber am Wertstoffhof nicht ordnungsgemäß in ein eigenes Behältnis separiert werden, sondern zusammen mit nicht batteriebetriebenen Altgeräten gesammelt werden. „Vielfach wird nicht erkannt, dass Batterien ein erhebliches Gefahren- und Schadstoffpotenzial haben“, so Habel.

Aufgrund dieser Risiken müssten Batterien bereits bei der Erfassung separiert und einer geeigneten Recyclinganlage zugeführt werden. „Altbatterien und Altakkumulatoren, die nicht vom Altgerät umschlossen sind, z. B. bei elektrischen Werkzeugen oder Laptops, sind vor der Abgabe an einer Sammelstelle vom Altgerät zu trennen und über die für die Erfassung von Batterien vorgesehenen Batterie-Sammelbehälter zu entsorgen“, weist der bvse-Experte auf die gesetzlichen Vorgaben hin.

Gemeinsam mit VDM und BDSV hat der bvse einen Leitfaden zur separaten Erfassung von batteriebetriebenen Altgeräten verfasst. Dieser soll Letztbesitzer der Altgeräte sowie Mitarbeiter von kommunalen Sammelstellen bei der richtigen Einordnung der verschiedenen Gerätearten unterstützen und die Notwendigkeit einer Separierung und ordnungsgemäßen Erfassung aufzeigen.

- Anzeige -

Themen des Artikels
Kategorie des Artikels
- Anzeige -