Anklage gegen Diebe bei Aurubis erhoben

Wegen Diebstahls von Edelmetall beim Hamburger Kupferproduzenten Aurubis hat die Staatsanwaltschaft Hamburg Anklage gegen die mutmaßliche Diebesbande erhoben. Zwischen Februar 2020 bis Januar 2021 sollen die Beschuldigten in wechselnder Beteiligung insgesamt zwölf Straftaten zum Nachteil des Unternehmens verübt haben, teilte die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mit. Den Firmennamen nannte sie nicht. Ein Aurubis-Sprecher bestätigte aber, dass es um Diebstähle bei seinem Unternehmen gehe.

Fünf Beschuldigten wird schwerer Bandendiebstahl oder gewerbsmäßige Bandenhehlerei vorgeworfen, einem weiteren Beschuldigten Beihilfe zum schweren Bandendiebstahl. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Hamburg beginnt bereits am 12. Dezember.

Laut Anklage sollen sie etwa fünf Tonnen edelmetallhaltige Zwischen- und Nebenprodukte im Gesamtwert von rund elf Mio € vom Firmengelände im Stadtteil Veddel entwendet sowie an bislang unbekannte Abnehmer weiterverkauft haben. Gestohlen wurden demnach sogenannte Rohsilberfegsel. „Rohsilberrückstände entstehen im Zuge von Metallrecycling- und Aufbereitungsprozessen“, heißt es in der Mitteilung. „Zumindest ein Teil der Beute soll zur Analyse und weiteren Verwendung auch an metallverarbeitende Betriebe in der Türkei versandt worden sein. Zur internen Kommunikation benutzten die Beschuldigten im Alter zwischen 33 und 50 Jahren Kryptohandys.“

Der Fall war im Juni bekannt geworden, als die Staatsanwaltschaft mehr als 30 Objekte in fünf Bundesländern durchsuchen ließ. Dabei waren sechs Männer verhaftet worden. Die Ermittlungen richteten sich nach früheren Angaben gegen zwölf identifizierte und weitere noch nicht bekannte Verdächtige.

Darüber hinaus war Aurubis – unabhängig von den jetzt angeklagten Diebstählen - Opfer von Manipulationen bei Schrottlieferungen geworden. Dabei entstand dem Konzern ein Schaden von schätzungsweise 185 Mio €, der sich durch Versicherungen und den möglichen Einzug von Geldern der Täter aber noch um 30 Mio € reduzieren könnte. Dies sorgte zudem dafür, dass die Vorlage der Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 (1.10.-30.9.) vom 6. auf den 20. Dezember verschoben wird. (dpa/eigener Bericht)

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