Abfalltransporte per Bahn 2023 stark zurückgegangen

In Deutschland wurden im letzten Jahr deutlich weniger Abfälle und Sekundärrohstoffe mit der Bahn befördert. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes summierten sich die entsprechenden Transportmengen auf 10,3 Mio Tonnen, was im Vorjahresvergleich einem Rückgang um zehn Prozent entspricht. Seit Beginn der Datenerhebung in 2011 wurden nur im ersten Corona-Jahr 2020 weniger Abfalltransporte über die Schiene abgewickelt.

Wie aus dem Anfang März veröffentlichten Datensatz hervorgeht, wurden mit der Bahn 2023 rund 1,1 Mio Tonnen Hausmüll und kommunale Abfälle transportiert. Das waren fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Noch stärker, um elf Prozent auf 9,2 Mio Tonnen zurückgegangen sind die Schienentransporte der „Sonstigen Abfälle und Sekundärrohstoffe“. Unter diese Gütergruppe dürften vor allem schwere Abfälle wie Stahl- und Metallschrott fallen.

Wie in den Vorjahren handelt es sich bei den von Destatis für 2023 ausgewiesenen Abfalltransporten zum größten Teil um innerdeutsche Beförderungen, also Versand- und Empfangsstandort liegen beide in Deutschland. Im letzten Jahr summierten sich diese Transporte auf 7,6 Mio Tonnen nach 8,5 Mio Tonnen im Jahr 2022.

Auch der grenzüberschreitende Schienenverkehr nahm von 2,8 Mio auf 2,5 Mio Tonnen ab, wobei es sich fast gänzlich um die Gütergruppe „Sonstige Abfälle und Sekundärrohstoffe" handelte. Hinzu kommen 164.000 Tonnen Durchgangsverkehr, also Bahntransporte, die außerhalb Deutschlands sowohl starteten als auch endeten. Im Jahr davor durchquerten Deutschland noch 187.000 Tonnen Abfall auf der Schiene.

Bei den aus dem Ausland per Bahn eingeführten Abfällen ergibt sich laut Statistik gegenüber 2022 ein Mengenrückgang um elf Prozent auf 1,1 Mio Tonnen. Der Großteil der Abfälle stammte wie in den Vorjahren aus Tschechien und Österreich. 2023 wurden aus diesen beiden Ländern 477.000 Tonnen bzw. 271.000 Tonnen Abfall via Schiene nach Deutschland geliefert.

Bei den Bahntransporten ins Ausland lagen die Zielbahnhöfe 2023 erneut vor allem in Italien, wohin 692.000 Tonnen „Sonstige Abfälle und Sekundärrohstoffe“ exportiert wurden. Nach Österreich wurden 343.000 Tonnen und nach Belgien 186.000 Tonnen Abfall mit dem Zug transportiert. Insgesamt summierten sich die auf der Schiene abgewickelten Abfallexporte auf 1,4 Mio Tonnen nach 1,5 Mio Tonnen im Vorjahr.

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