Reparaturbonus auch in Sachsen gut angenommen

In Sachsen ist die Resonanz auf den Reparaturbonus für Geräte groß. Seit Beginn der Förderung im November seien schon fast 1.700 Anträge bewilligt und rund 174.000 € ausgezahlt worden, sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) am Donnerstag beim Besuch einer Reparaturwerkstatt in Dresden. Im Schnitt gebe es jede Woche 250 Anträge. Die meisten beträfen Fernseher, Waschmaschinen, Mobiltelefone und Geschirrspüler.

„Unser Reparaturbonus wird schnell ausgezahlt und gut angenommen. Das zeugt von Verantwortung und Umweltbewusstsein. Deshalb möchte ich noch mehr Reparaturbetriebe ermutigen teilzunehmen“, sagte der Minister. Es gelte immer wieder neu zu entscheiden, ob man ein Gerät neu kaufen oder doch reparieren lassen sollte. Hier gebe der Bonus quasi eine Entscheidungshilfe. „Schließlich kosten Reparaturen oft mehr als ein neues Gerät. Gleichzeitig wissen wir: Wegwerfen heißt allzu oft Verschwenden. Mit dem Reparaturbonus hingegen reduzieren wir Abfall, sparen wichtige Rohstoffe und Energie. Jede Reparatur ist ein Beitrag zum Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz.“

Früher sei die lange Nutzung von Gegenständen und deren Reparatur normal gewesen. Später habe es dann lieber „billig neu kaufen“ geheißen. Doch der Trend zur Wegwerfgesellschaft sei auch volkswirtschaftlich nicht gut. Man müsse gegensteuern und das Reparieren attraktiver machen. „Die Menschen sind bereit dazu, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, ist der Minister überzeugt.

Inzwischen würden sachsenweit mehr als 460 Reparaturbetriebe bei dem Projekt mitmachen, über 300 davon außerhalb der großen Städte Dresden, Chemnitz, Leipzig und Zwickau. Mit der Einführung des Reparaturbonus hat das Umweltministerium in Dresden auch eine interaktive Karte mit den teilnehmenden Reparaturbetrieben erstellt. Damit können interessierte Bürgerinnen und Bürger passende Betriebe in ihrer Nähe finden.

In diesem Jahr stünden 1,25 Mio € für den Bonus bereit. Die Landesregierung wolle das Programm weiterführen, so Günther. Konkret fördert Sachsen Reparaturkosten zwischen 75 und 400 €. Dabei werden 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gelder gewährt. Die Höchstsumme liege somit bei 200 €. Pro Jahr und Person können bis zu zwei Reparaturen gefördert werden. Antragsberechtigt sind Bürger im Alter ab 18 und mit Wohnsitz in Sachsen.

Im benachbarten Thüringen wird die Reparatur von Geräten bereits seit 2021 gefördert. Nach einer weiterhin guten Resonanz in der Bevölkerung wurde das Förderprogramm kürzlich verlängert. Auch in Österreich wird eine staatliche Förderung für Gerätereparaturen gezahlt. Nach Angaben des österreichischen Umweltministeriums wurden dort seit April 2022 schon über 840.000 Geräte im Rahmen des Förderprogramms repariert. (Eigener Bericht/dpa)

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