EU-Ostsee-Anrainer vereinbaren Beseitigung von Munitionsaltlasten

Die acht EU-Ostsee-Anrainer-Staaten haben sich bei einer Konferenz in Litauen zu einem stärkeren Schutz des Binnenmeeres verpflichtet. Dänemark, Estland, Finnland, Deutschland, Lettland, Litauen, Polen und Schweden vereinbarten am Freitag in Palanga eine verstärkte Zusammenarbeit bei der Beseitigung von nicht explodierter Munition, die seit beiden Weltkriegen auf dem Meeresboden der Ostsee liegt.

So soll die versunkene Munition kartiert und eine Bewertung der entsprechenden Umweltrisiken vorgenommen werden. Die acht Unterzeichner der Erklärung verpflichten sich darin, Finanzierungsmöglichkeiten, und -mechanismen für die Entwicklung und Umsetzung der besten verfügbaren Techniken für einen umweltverträglichen und sicheren Umgang mit versenkter Munition zu prüfen. Die EU-Kommission will sich an dem Vorhaben mit Fördermitteln in Höhe von zwei Mio € beteiligen.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Bettina Hoffmann (Grüne), nannte die Beseitigung der Munitionsaltlasten eine „Herkulesaufgabe“. Sie lasse sich, wenn überhaupt, nur gemeinschaftlich angehen, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Einige Blindgänger oder Teile der im Meer entsorgten Munition seien in so einer dramatischen Situation, dass dringend gehandelt werden müsse – auch mit Blick auf den Bau von Windkraftanlagen, Leitungen oder Infrastrukturanlagen sowie möglichen Unfällen beim Fischen.

In drei Testregionen in der deutschen Ostsee sollen künftig im Rahmen eines Pilotprojektes erste Erfahrungen bei der Bergung von Altmunition gewonnen werden. Das gaben die Umweltministerien der Länder Schleswig-Holstein sowie Mecklenburg-Vorpommern ebenfalls Ende letzter Woche bekannt. (dpa/eigener Bericht)

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