Stellantis meldet Umsatzwachstum im Geschäftsbereich Circular Economy

Der Geschäftsbereich Circular Economy des Automobilherstellers Stellantis verzeichnete im Jahr 2023 einen weltweiten Umsatzanstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere dem Wachstum um 14 Prozent bei wiederaufbereiteten und 63 Prozent bei wiederverwendeten Fahrzeugkomponenten sei diese Bilanz zu verdanken, heißt es in einer Pressemeldung von Donnerstag. Für 2024 will Stellantis diese Dynamik weiter vorantreiben, unter anderem durch Ausweitung des Portfolios wiederaufbereiteter Teile, Einführung eines Sortiments wiederverwendeter Teile in Nordamerika sowie ein Joint Venture mit Orano für das Batterie-Recycling.

Als „Herzstück“ des Erfolgs im Jahr 2023 nennt Stellantis das strategische Wiederaufbereitungsgeschäft. Die Marke „Sustainera“ sei der wachsenden Nachfrage nach erschwinglichen Automobilteilen sehr gut gerecht geworden. Unter diesem Namen eröffnete im November der erste Circular Economy Hub am Stellantis-Standort Mirafiori in Turin, Italien. Dort werden unter anderem Motoren, Getriebe und Hochvoltbatterien wiederaufbereitet sowie Fahrzeuge instandgesetzt oder demontiert. Etwa zeitgleich legte das Unternehmen in einem Joint Venture mit dem Metallrecycler Gallo einen Online-Service für die Rücknahme und Verwertung von Altautos auf. Insgesamt verzeichnet Stellantis für 2023 rund zwei Mio recycelte Fahrzeugkomponenten, was einer Steigerung von 84 Prozent entspreche.

Außerdem war der im Vergleich zu 2022 um 63 Prozent gewachsene Vertrieb von gebrauchten Originalteilen durch das Online-Handelsportal B-Parts äußerst erfolgreich. Die Plattform stehe in mehr als 160 Ländern weltweit zur Verfügung und halte aktuell sieben Mio gebrauchte Autoteile vor – 31 Prozent mehr als 2022. Für 2024 ist die Konsolidierung von B-Parts in Europa und die internationale Expansion geplant. Bis Ende März soll der Betrieb in den USA aufgenommen werden.

Das Reparaturgeschäft konnte vor allem auf dem Gebiet der Elektronik zulegen, heißt es in der Meldung von Stellantis weiter. Für Hochvoltbatterien habe das Unternehmen aktuell 24 E-Reparaturzentren in Europa, Israel, Japan und Südkorea.

Joint Venture für Batterie-Recycling mit Orano geplant

Im Bereich Batterie-Recycling unterzeichnete Stellantis 2023 eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures mit dem französischen Nuklearspezialisten Orano. Dank seiner Expertise im gesamten Kernbrennstoffkreislauf, in der Werkstoffchemie und Hydrometallurgie sei das Unternehmen laut eigenen Angaben ein gefragter Partner bei Akteuren aus dem Elektromobil-Sektor. In seinem Innovationszentrum für Metallurgie hat Orano bereits zwei Pilotprojekte für Batterie-Recycling durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen sei eine Skalierung im industriellen Maßstab möglich.

Das Joint Venture mit Stellantis soll 2024 in Betrieb gehen. Man wolle von Oranos Technologie profitieren, die mit bestehenden Verfahren breche und die Rückgewinnung aller Materialien aus Lithium-Ionen-Batterien und Herstellung von neuem Kathodenmaterial ermögliche, erklärte der Stellantis im Oktober. Das Joint Venture werde Schwarzmasse aus Altbatterien erzeugen. Dieses Zwischenprodukt könne anschließend in einem hydrometallurgischen Werk von Orano weiterverarbeitet werden, das derzeit in Planung ist und in Dünkirchen, Frankreich, gebaut werden soll.

Mit seinen Wachstums- und Expansionsvorhaben für 2024 sieht Stellantis „die Circular Economy-Business Unit auf dem besten Weg zu ihrem Umsatzziel von mehr als zwei Mrd € bis 2030“.

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