Der französische Industriekonzern Orano will im ersten Quartal dieses Jahres zwei Pilotanlagen für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb nehmen.
Das Pariser Unternehmen, das aus der Nukleartechnikgruppe Areva hervorgegangen ist, investiert etwa 20 Mio € in dieses Projekt. Rund neun Mio € wurden dabei aus dem EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe finanziert. Bereits Mitte 2022 hat Orano mit dem Bau der Anlagen in Bessines-sur-Gartempe bei Limoges begonnen. Im Jahr 2025 solle dann die Vergrößerung in den industriellen Maßstab erfolgen.
Das Projekt schließt an eine frühere Initiative an, die im Jahr 2019 ins Leben gerufen wurde. „Die europäische Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und damit nach Lithium-Ionen-Batterien wird bis 2028 voraussichtlich um mehr als 500 Gigawattstunden steigen, im Jahr 2030 sogar um 1.000 Gigawattstunden. Die Ressourcen sind jedoch nicht unendlich, und der Zugang zu kritischen Metallen ist bereits ein strategisches Problem“, betonte Didier David, Projektleiter für Batterierecycling bei Orano, beim Start des neuen Projekts.
Konsortium erhält Zuschüsse durch EU
Der Industriekonzern hat sich außerdem bereits im Mai 2022 dem von der EU geförderten Konsortium Batraw angeschlossen. Mehr als zehn Mio € Fördermittel investiert die Europäische Union in das Projekt. Auch der Automobilkonzern Renault, die TU Braunschweig und die Fraunhofer-Gesellschaft sind neben weiteren Partnern an dem Zusammenschluss beteiligt.
In der ersten Projektphase konzentrieren sich die insgesamt 18 Mitglieder des Konsortiums auf Ökodesign-Leitlinien zur Förderung der Reparatur und der Demontage von Batterien, erläuterte das Batraw-Konsortium. Außerdem soll ein digitaler Batteriepass entwickelt werden. Final soll dann ein Geschäftsplan für die EU-weite Nutzung neuer Verfahren zum Recycling von Batterien analysiert werden.
„Die EU hat die große Chance, weltweit führend bei der Demontage und dem Recycling von Batterien zu werden“, sagte das Koordinierungsteam von Batraw.
